"Dass wir den über Jahre hinweg angestauten Vertrauensverlust nicht mehr aufhalten konnten, dass wir Sie alle enttäuscht haben, dafür bitte ich um Entschuldigung", sagte Lehmann laut Redetext am Dienstag vor den Aktionärinnen und Aktionären der Grossbank.

Er sei sich bewusst, dass es ein trauriger Tag sei. "Ich kann die Verbitterung, die Wut, den Schock von allen ermessen, die von der Entwicklung enttäuscht sind, die sich überrumpelt fühlen, die betroffen sind", so Lehmann.

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"Wir wollten das Steuer mit aller Kraft zum Guten wenden. Dass die Zeit dafür nicht da war, und dass nach dieser fatalen Woche im März unsere Pläne durchkreuzt wurden, das schmerzt mich und tut mir aufrichtig leid."

"Bank war nicht mehr zu retten"

Trotz aller Bemühungen sei man gescheitert: "Die Bank war nicht mehr zu retten." Und die einzige Alternative zur Fusion wäre die bankenrechtliche Sanierung gewesen. "Verbunden mit dem schlimmsten Fall - nämlich dem Totalverlust für die Aktionäre, unabsehbare Risiken für die Kunden, schwere Folgen für die Volkswirtschaft und die globalen Finanzmärkte."

Jetzt müsse der Blick nach vorne gerichtet werden, sagte Lehmann weiter. "Am Niedergang der Credit Suisse, den Umständen und diversen Einflussfaktoren lässt sich nichts mehr ändern." Er werde sich zusammen mit dem UBS-Präsidenten Colm Kelleher und dem neuen UBS-Chef Sergio Ermotti bis zuletzt dafür einsetzen, dass für die Mitarbeiter "bestmögliche Lösungen" gefunden würden.

Gleichzeitig dankte Lehmann den Aktionären, den Mitarbeitern und der UBS. Der Zusammenschluss der beiden Grossbanken eröffne "neue Perspektiven für alle".

Aufgrund der geplanten Übernahme durch die UBS ist es am Dienstag die allerletzte Generalversammlung in der über 166-jährigen Geschichte der Credit Suisse. Lehmann hatte das CS-Präsidentenamt erst im Januar 2022 übernommen. Er folgte auf António Horta-Osório, der wegen Verstössen gegen Corona-Auflagen abrupt zurückgetreten war.