Für diesen Winter sieht die Bundesrätin die Schweiz gut vorbereitet – dank den Wasserkraftreserven, dem Rettungsschirm, der Sparkampagne sowie dank der Verpflichtung der Gasbranche durch den Bundesrat zu zusätzlichen Speicherkapazitäten.
Man müsse sich aber im Klaren sein, dass der Krieg gegen die Ukraine nicht vorhersehbare Auswirkungen haben könne, sagte sie am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Bei den Gesprächen in Prag sei denn auch klar geworden, «dass der Winter 2023/2024 zu einer noch grösseren Herausforderung werden könnte». Vor allem, wenn man beim Wiederauffüllen der Gasspeicher bei einem noch tiefen Punkt beginnen müsse.
Der Bundesrat verfolge daher sehr eng, was in Europa vorbereitet werde, um eine möglichst gute Zusammenarbeit im übernächsten Winter sicherzustellen. Doch «je besser die Zusammenarbeit jetzt ist, desto mehr hilft uns das auch mittel- und langfristig».
Weg von Gas und Öl
Ausserdem diskutierten die Energieministerinnen und -minister über die Energiewende. «Die massive Abhängigkeit von Öl und Gas, insbesondere von russischem Gas, muss möglichst rasch reduziert werden», sagte Sommaruga. Da seien sich alle Staaten einig gewesen.
In den letzten zehn Jahren habe die Schweiz 80 Milliarden Franken für ausländisches Öl und Gas bezahlt. «Wenn wir einen Teil davon in einheimische Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie investieren können, können wir die Versorgungssicherheit in unserem Land massiv verbessern.»
Beim Treffen in Prag nahm Sommaruga ausserdem die Gelegenheit wahr, Kontakte mit anderen Energieministern und Energieministerinnen zu pflegen und sich mit ihren Amtskollegen auszutauschen.
Am Donnerstag wird Bundesrätin Sommaruga laut eidgenössischem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) in Genf die internationale Konferenz zur Wasserkraft in Entwicklungsländern eröffnen.