Sulzer hat im ersten Quartal den Bestellungseingang vor allem dank einigen Grossprojekten stärker als erwartet gesteigert. Dabei haben alle Geschäftseinheiten zum Wachstum beigetragen. Die Jahresprognose wird bestätigt.
Konkret zog das Unternehmen im Startquartal Bestellungen im Wert von 1,07 Milliarden Franken an Land. Das waren rund ein Viertel mehr als die 859 Millionen in der Vorjahresperiode, wie der Industriekonzern am Montag mitteilte. Organisch betrug das Wachstum gar 31,2 Prozent. Vor allem in den Märkten Industrie, Energie und Chemie habe man eine starke Nachfrage gespürt, hiess es weiter.
Starkes Wachstum bei Flow Equipment
Am stärksten war das Wachstum der Bestellungen in der grössten Sparte Flow Equipment (+42,8% org.). Die sei vor allem auf eine starke Wachstumsdynamik im Energiesegment zurückzuführen gewesen. Der Bestellungseingang im Segment Wasser sei hingegen leicht gesunken, da sich Sulzer bei der Auftragsannahme stärker auf die Margen fokussiert habe. Das Industriesegment schliesslich sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil geblieben.
Die Bestellungen in der Division Services stiegen gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres organisch um 16 Prozent. Dabei hätten vor allem die Regionen Nord-, Mittel- und Südamerika und die EMEA-Region gegenüber dem Vorjahrsquartal deutlich zugelegt.
Stark waren die Bestellungen auch in der Division Chemtech (+33,7% org.). Dabei sei die Nachfrage im Geschäftsfeld Renewables besonders stark gewesen. Grund hierfür war laut Meldung ein sehr grosser Auftrag für eine Biokunststoff-Anlage in China.
Geografisch betrachtet stieg der Bestellungseingang in der Region Europa, Naher Osten und Afrika organisch um 21,7% Prozent, in Nord-, Süd- und Mittelamerika um fast einen Viertel und in Asien-Pazifik um starke 56,8 Prozent.
Die Analysten wurden mit dem Erreichten fast schon auf dem falschen Fuss erwischt. Ihre Erwartungen wurden sehr klar übertroffen.
Ausblick bestätigt
Sulzer erziele weiterhin ein profitables Wachstum. Dies bestätige die gute Nachfragedynamik in zahlreichen Segmenten, wird Firmenchefin Suzanne Thoma in der Mitteilung zitiert. Dass Sulzer die Erwartungen übertroffen habe, liege vor allem an einigen Grossaufträgen. «Mit einer Wiederholung in den nächsten Quartalen rechnen wir derzeit nicht.» Sulzer sei aber auf gutem Wege, die Jahresziele zu erreichen.
Das Unternehmen erwartet eine weiterhin robuste Nachfrage. Für das zweiten Quartal geht der Industriekonzern von einem Bestellungseingang in etwa auf Vorjahresniveau aus. Allerdings soll wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit die Jahresprognose für den Bestellungseingang bei Vorlage der Halbjahresergebnisse überprüft werden.
Insgesamt wird die bestehende Guidance für 2023 bestätigt. Dies bedeutet eine währungsbereinigte, organische Zunahme des Bestellungseingangs zwischen 3 und 6 Prozent und des Umsatzes von 7 bis 9 Prozent sowie eine EBITA-Marge von über 10 Prozent.
Umsatz- und Gewinnzahlen gibt das Unternehmen erst wieder zum Halbjahr bekannt.
(sda/mbü)
Suzanne Thoma übt bei Sulzer als Präsidentin und CEO ein Doppelmandat aus – und erntet dafür Kritik. Nun reagiert Sulzer.