«Die deutsche Chemieindustrie tritt auf der Stelle und die Hoffnungen auf eine Besserung zum Jahresende schwinden», sagte VCI-Präsident Markus Steilemann am Dienstag.

Hohe Energie- und Rohstoffpreise und der Auftragsmangel belasteten die Geschäfte weiterhin. Die Unternehmen aus der Branche seien deshalb gezwungen, auf die Kostenbremse zu treten - sei es durch die Schliessung von Produktionsanlagen, die Aufgabe einzelner Geschäftsfelder oder die Verlagerung von Investitionen ins Ausland.

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Das Strompreispaket der Bundesregierung werde nicht ausreichen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf ein neues Level zu heben, sagte Steilemann. Nach monatelangem Ringen hat sich die Bundesregierung auf einen verbilligten Strompreis für die Wirtschaft verständigt.

Die Preisdämpfung soll nicht nur der Industrie, sondern auch dem Mittelstand zugutekommen. Allein im nächsten Jahr soll es Entlastungen von bis zu zwölf Milliarden Euro geben. Die geplante Senkung soll zunächst für die Jahre 2024 und 2025 gesetzlich geregelt werden, ist aber insgesamt für fünf Jahre vorgesehen.

Produktion und Umsatz tiefer

Derweil lagen die Umsätze in den drei Monaten bis Ende September 13,8 Prozent unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr, während die Produktion um 6,1 Prozent absackte. Die Chemie- und Pharmaproduktion sei aber erstmals seit sechs Quartalen gegenüber dem Vorquartal nicht weiter gesunken, hiess es. Die Talsohle scheint erreicht, zumal sich der Auftragseingang stabilisierte. Eine Trendwende sei dies aber noch nicht.

Für das Gesamtjahr rechnet der VCI weiterhin mit einem Produktionsrückgang von 8 Prozent. Bei rückläufigen Preisen werde der Jahresumsatz voraussichtlich um 14 Prozent sinken.