Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 3,4 Prozent. Aus dem Ausland gingen demnach 20'187 Patentanmeldungen ein, das war etwas mehr als im Vorjahr. «Dass die Innovationstätigkeit deutscher Unternehmen merklich anzieht, ist ein ermutigendes Zeichen in wirtschaftlich schwieriger Zeit», kommentierte Eva Schewior, die Präsidentin der Münchner Bundesbehörde.

Nach Beginn der Corona-Beschränkungen Anfang 2020 war vor allem die Zahl der inländischen Patentanmeldungen mehrere Jahre in Folge gesunken. Deutschland schwächelte nach Zahlen des ebenfalls in München ansässigen Europäischen Patentamts (EPA) auch im internationalen Vergleich, da der Anteil der aus der Bundesrepublik angemeldeten Patente im Verhältnis zu anderen Ländern gesunken ist.

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Top 10 stammen aus Autoindustrie

Ein Grossteil der Anmeldungen wird von Unternehmen eingereicht, beim Deutschen Patent- und Markenamt spielt nach wie vor die Autoindustrie die wichtigste Rolle: Die zehn anmeldestärksten Firmen waren laut DPMA sämtlich Autohersteller beziehungsweise Zulieferer: Auf Platz eins stand die Robert Bosch GmbH mit allein 4160 Patentanmeldungen, gefolgt von Mercedes-Benz (2046) und BMW (1963).

Allerdings liefert diese Statistik nicht das komplette Bild, da manche grosse deutschen Unternehmen - darunter Siemens - neue Patente bevorzugt beim Europäischen Patentamt anmelden und nicht bei der nationalen Behörde. Nach Bundesländern betrachtet lag beim DPMA Baden-Württemberg mit weitem Abstand vorn - dort sind auch die Konzernzentralen von Bosch und Mercedes-Benz beheimatet. Aus dem Bundesland gingen 14'648 Patentanmeldungen ein, neun Prozent mehr als 2022. Auf Rang zwei folgte Bayern mit 10'805 Anmeldungen.

Maschinenbau machte 40 Prozent aus

Bedeutendstes Technikfeld - jedenfalls nach blossen Zahlen - war nach wie vor der Maschinenbau mit 40 Prozent aller Anmeldungen. Die Elektrotechnik steuerte gut 30 Prozent bei. Das liegt laut Patentamt massgeblich an den Neuentwicklungen elektrischer Maschinen und Geräte sowie in der elektrischen Energie. In diesen Bereich fällt unter anderem die Batterietechnik.

Rückläufig waren dagegen Chemie und Bauwesen. Eine Besonderheit des DPMA mit seinen knapp 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist, dass das Amt anders als die meisten anderen Behörden kein Geld kostet, sondern hohe Einnahmen erzielt. Der Überschuss betrug im vergangenen Jahr 216,4 Millionen Euro, die das Amt seinen Gebühren zu verdanken hat. Das Geld fliesst in den deutschen Haushalt. Das DPMA ist nach eigenen Angaben die grösste nationale Patentbehörde in Europa. Standorte sind neben München Jena und Berlin.