Das Statistische Bundesamt bestätigte am Mittwoch seine erste Schätzung zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal von Ende April.

Allerdings haben sich die Aussichten für die Wirtschaft in Deutschland und im Euroraum erheblich eingetrübt: Steigende Energiepreise und Lieferengpässe werden zunehmend zur Belastung für die Industrie, die höchste Inflation seit Jahrzehnten bremst den privaten Konsum.

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Pessimistischere Prognosen

Noch gehen Volkswirte davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr zulegen wird. Doch die Konjunkturprognosen fallen inzwischen deutlich pessimistischer aus als vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine.

Die EU-Kommission korrigierte jüngst ihre Wachstumserwartungen sowohl für die europäische Wirtschaft als auch für Europas grösste Volkswirtschaft Deutschland kräftig nach unten: Für die Europäische Union sowie die Euroländer erwartet Brüssel im laufenden Jahr statt 4 Prozent nur noch jeweils 2,7 Prozent Wachstum. Die BIP-Prognose für Deutschland wurde von 3,6 Prozent auf 1,6 Prozent gesenkt.

Aussenbeitrag bremst

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sorgten nach Angaben der Wiesbadener Statistiker höhere Investitionen für Wachstum in Deutschland, während der Aussenbeitrag die Exportnation bremste. Das befürchtete zweite Minusquartal in Folge und damit eine sogenannte technische Rezession blieb zumindest aus. Im Schlussquartal 2021 war die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,3 Prozent gesunken. Schrumpft die Wirtschaft zwei Vierteljahre in Folge zum Vorquartal, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession".

Allerdings hat der Ukraine-Krieg die Hoffnung auf eine kräftige Konjunkturerholung im laufenden Jahr zunichtegemacht. Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffs auf das Nachbarland hat die Probleme verschärft, die der deutschen Wirtschaft schon zuvor zu schaffen machten: allen voran in die Höhe schnellende Energiepreise sowie Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten.