Insgesamt wuchs das BIP in Europas grösste Volkswirtschaft im vergangenen Jahr trotz des Gegenwinds um 1,8 Prozent. Das ist etwas weniger als die zunächst geschätzten 1,9 Prozent. Die angesichts des Ukraine-Krieges lange Zeit düsteren Prognosen erfüllten sich damit aber nicht.

Im vierten Quartal fielen den Angaben zufolge vor allem die privaten Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft im bisherigen Jahresverlauf gestützt hatten, niedriger aus als im Vorquartal.

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Bessere Aussichten

Volkswirte schätzen auch die Aussichten für dieses Jahr längst nicht mehr so trüb ein wie zunächst nach Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut einem Jahr. Nach Ansicht vieler Ökonomen wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr allenfalls leicht schrumpfen. Weil der Staat Privathaushalte und Firmen mit Milliarden bei den kräftig gestiegenen Energie-Kosten entlastet, erwarten manche Volkswirte gar ein leichtes Wirtschaftswachstum im 2023.

Die Bundesregierung rechnet inzwischen mit einem Plus von 0,2 Prozent beim BIP. Die Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik zum Jahreswechsel 2022/23 dürfte kürzer und milder ausfallen als noch im Herbst erwartet, hiess es im jüngsten Jahreswirtschaftsbericht der Regierung. Einen tiefen Konjunktureinbruch in diesem Jahr gebe es nicht, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Die schlimmsten Szenarien seien verhindert worden.

Die Stimmung der Unternehmen und Verbraucher verbessert sich seit geraumer Zeit. Das Konsumklima ist nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK das vierte Mal in Folge gestiegen. Das Ifo-Geschäftsklima legte im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 Zähler zu. Es war ebenfalls der vierte Anstieg in Folge.