Es ist der höchste Stand seit August, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Rückgang auf 6,9 Punkte gerechnet.
«Die vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland mit der damit einhergehenden Erwartung auf eine investitionsfreundliche Wirtschaftspolitik sowie die Aussicht auf weitere Zinssenkungen sorgen für einen verbesserten wirtschaftlichen Ausblick», sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. «Zu dieser Einschätzung passt die Tatsache, dass die Befragten mehrheitlich eine stabile oder sinkende Inflationsrate im Euroraum erwarten.»
Die bereits sehr niedrige Bewertung der Konjunkturlage verschlechterte sich im November weiter. Der entsprechende Wert fiel um 1,7 Punkte auf minus 93,1 Punkte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf minus 92,6 Punkte gerechnet.
ZEW-Erwartungen senden «ein Fünkchen Hoffnung»
«Während der Ifo-Geschäftsklimaindex die Hoffnungen auf eine baldige konjunkturelle Trendwende im kommenden Jahr begrub, senden die ZEW-Konjunkturerwartungen noch ein Fünkchen Hoffnung», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. «Die Hoffnungen beruhen nun auf der im kommenden Jahr noch zu wählenden neuen Bundesregierung.» Das Ifo-Geschäftsklima war im Dezember auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gefallen.
Die Entwicklung beim ZEW-Index für die Eurozone war ähnlich wie in Deutschland. Der Erwartungsindikator stieg um 4,5 Punkte auf 17,0 Punkte. Der Lageindikator fiel hingegen um 11,2 Punkte auf minus 55,0 Punkte.