Die US-Regierung erwartet bei dem Treffen von Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping an diesem Mittwoch in Kalifornien eine Vereinbarung zum Kampf gegen Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten.
Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter stellte am Dienstagabend (Ortszeit) in San Francisco in Aussicht, die beiden Präsidenten würden «über künftige Schritte sprechen, von denen wir glauben, dass sie für die Bekämpfung der Geissel Fentanyl in den Vereinigten Staaten von grosser Bedeutung sein werden». Die US-Regierung beschuldigt China, entscheidend zur Drogen-Epidemie Amerikas beizutragen - durch die Produktion von Fentanyl, das in Massen in die USA gelangt.
Das synthetische Opioid ist 50 Mal stärker als Heroin und hat in den USA zu einer verheerenden Drogenkrise geführt. Das Rauschgift ist nach Angaben der US-Regierung inzwischen landesweit die häufigste Todesursache für Menschen zwischen 18 und 49 Jahren. Die Zahl der Menschen, die an einer Fentanyl-Überdosis starben, explodierte in den vergangenen Jahren. US-Behörden werfen Peking vor, ein Grossteil des Fentanyls oder seiner Bestandteile, das über mexikanische Kartelle in die USA geschleust werde, stamme aus China.
USA stellen «umfassendes Paket» in Aussicht
Peking wehrte sich bislang gegen solche Anschuldigungen und beteuerte, das Land habe die strengste Drogenpolitik der Welt. Sollte Biden Xi bei dem Thema zu Zugeständnissen bewegen können, wäre das für ihn vor allem innenpolitisch bedeutsam, gerade mit Blick auf die US-Präsidentenwahl in einem Jahr.
Der amerikanische Regierungsvertreter sagte, die USA hätten intensiv mit China über das Thema gesprochen, und Peking habe verstanden, wie wichtig dies Biden sei. Der ranghohe Beamte stellte ein «umfassendes Paket» in Aussicht, das Schritte «auf beiden Seiten» beinhalte. Auf chinesischer Seite seien unter anderem Strafverfolgungsmassnahmen vorgesehen. Welche Zugeständnisse die USA im Gegenzug machen könnten, sagte er nicht.
(awp/gku)