Die Stadtberner Verkehrsbetriebe Bernmobil schenken der Stadt Lwiw im Westen der Ukraine elf Trams des Typs «Vevey». Der erste Transport mit einem polnischen Lastwagen ging am Dienstag durch die Kantone Solothurn und Aargau an die Deutsche Grenze nach Rheinfelden.
Dabei kam es im Dorfzentrum von Erlinsbach SO zu einer Verzögerung, weil der Dorfbrunnen im Weg stand, wie der Regionalsender TeleM1 zuerst berichtete. Um die Durchfahrt des 40 Meter langen Sondertransports zu ermöglichen, wurde in Absprache mit den Gemeindebehörden das sechs Tonnen schwere Becken des Dorfbrunnens mit einem Kran zur Seite gehievt.
«Der Brunnen wird etwa bis Ende Januar am Rand des Dorfplatzes bleiben», sagte Beat Baumann, Verwaltungsleiter von Erlinsbach SO, auf Anfrage zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Für einen langfristig geplanten, 60 Meter langen Ausnahmetransport sei der Brunnen letztmals im Jahr 2016 entfernt worden.
Bevor man ihn wieder beim Kreisel am Dorfplatz aufstellte, sei der Brunnen so präpariert worden, dass er für weitere Fälle mit einem Kran entfernt werden kann, wie Baumann sagte. Wie das Dorfbild von Erlinsbach SO stehe auch der Dorfbrunnen unter Denkmalschutz.
Die «Vevey»-Trams aus Bern sollen, zusammen mit Trams aus Zürich, in der Ukraine noch zehn bis zwölf Jahre eingesetzt werden, wie es hiess. Der Transport ins Kriegsland wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) organisiert und finanziert.
Für die Gemeinde Erlinsbach SO sei es zu verschmerzen, dass der Dorfbrunnen vorübergehend weichen müsse, sagte Baumann. Wichtiger sei, dass die Sondertransporte ungehindert passieren könnten und es zu keinen grösseren Verkehrsbehinderungen komme.