Wegen Streiks, Personalmangel und Luftraumsperrungen streicht die britische Billiglinie Easyjet während der Sommerferien etwa 1700 Flüge. Bei den meisten Verbindungen handle es sich um Flüge zum oder vom Flughafen Gatwick südlich von London, teilte die Airline am Montag mit.
95 Prozent der betroffenen Passagiere seien bereits auf alternative Flüge umgebucht worden. Zwischen Juli und September würden noch immer rund 90'000 Flüge durchgeführt, die Streichungen würden in etwa der Menge an Verbindungen von einem Tag entsprechen.
Experten rechnen im Juli mit den meisten Abflügen seit 2019
Easyjet betonte, die gesamte Branche stehe in diesem Sommer vor «herausfordernden Bedingungen», da es im Himmel über Europa wegen der Sperrung des ukrainischen Luftraums infolge des russischen Angriffskriegs immer enger werde. Auch geplante Streiks bei der Flugsicherungsorganisation Eurocontrol könnten Folgen haben.
Das Unternehmen teilte mit, es habe daher «einige präventive Anpassungen an unserem Programm vorgenommen», die «eine kleine Anzahl von Flügen in Gatwick» beträfen. Experten erwarten im Juli die meisten Abflüge in einem Monat aus Grossbritannien seit Oktober 2019. Die Branchenanalysten von Cirium rechnen damit, dass die Zahl um 11 Prozent höher liegen wird als im Vorjahresmonat.
Bereits im Frühling warnten Airline-Chefs vor einem weiteren Flugchaos im Sommer. So liess etwa der Ryanair-Boss Michael O'Leary verlauten, dass «die Flugsicherung deutlich schlechter» werde. Im vergangenen Jahr kam es im Sommer zu teilweise chaotischen Zuständen an den europäischen Flughäfen, weil es dort nach einer Entlassungswelle während der Pandemie an Personal fehlte.
(awp/mth)