Das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) dürfte 2023 ein schwaches Wachstum von 0,6 Prozent erreichen, teilte der Verband am Montag anlässlich einer Medienkonferenz mit. Wachstumsstützen seien dabei der private Konsum und die Ausrüstungsinvestitionen, während der Bau, der öffentliche Konsum und der Aussenhandel das Wachstum negativ beeinflussen dürften.
Fachkräftemangel, hohe Energiepreise sowie Preissteigerungen bei Vorleistungen halten gemäss der Einschätzung an, und auch die nur langsam abnehmenden Lieferengpässe belasten das Wirtschaftswachstum. Letztere stellen gemäss einer Umfrage des Verbandes noch immer für fast die Hälfte der Unternehmen ein Problem dar.
Nicht alle Branchen betroffen
Die konjunkturelle Bremswirkung betrifft allerdings nicht alle Branchen gleich. Bei den wertschöpfungsintensiven Warenexportbranchen Pharma-, Medtech- und Uhrenindustrie stünden die Zeichen weiterhin auf Wachstum. Durchzogen sei hingegen Entwicklung in der Chemieindustrie, wo das Tätigkeitsfeld und die Exportmärkte darüber entscheiden würden, ob ein positives oder negatives Wachstum zu erwarten sei.
Die Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie und die Textilindustrie gingen derweil für 2023 von einem Rückgang der Wertschöpfung aus. Und auch im Baugewerbe sei eine negative Wertschöpfungsentwicklung zu erwarten, wenn auch auf einem weiterhin "guten Niveau".
Bei der Teuerung sieht der Verband derweil noch keine Entwarnung. Die Inflation werde 2023 nicht substanziell sinken und mit rund 2,7 Prozent weiterhin über dem Zielband der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verbleiben. Weiter gut dürfte hingegen der Arbeitsmarkt laufen. Die Arbeitslosenquote steige im Jahresdurchschnitt nur leicht an, heisst es dazu.
Allzu sicher ist sich Economiesuisse mit ihrer Prognose allerdings nicht. Das Eis sei dünn - die konjunkturellen Abwärtsrisiken seien hoch, wird gewarnt.