Die Einsatzkräfte hätten keine Erfahrungen mit einem WEF im Frühling, sagte Walter Schlegel, Gesamteinsatzleiter Sicherheit WEF 2022 am Freitag vor den Medien in Davos. Deshalb musste alles neu geplant werden. Auf Feldern würden keine Schneemassen mehr Menschen daran hindern, die Sicherheit in Davos zu gefährden. Deshalb stellten Polizei und Militär mehrere Absperrgitter auf.
Auch der Flüelapass wird ab dem morgigen Samstag bis am Auffahrtsdonnerstag gesperrt. Dies gab die Kantonspolizei Graubünden bereits im Vorfeld bekannt.
Weiter musste der Helilandeplatz verschoben werden, weil der Boden jetzt im Frühling zu weich sei, so Schlegel. Auch Demonstrationen könnten aufgrund des milderen Klimas mehr Menschen anlocken. Die Polizei und das Militär seien aber bereit und könnten die Sicherheit für alle gewährleisten. Das Dispositiv bleibe in der Basis das Gleiche wie an der vorangegangenen Winter-WEFs.
Bedenken wegen Ukraine-Krieg
Der Krieg in der Ukraine sorgte ebenfalls für neue Sicherheitsbedenken. Bereits im April äusserten Ostschweizer Polizeidirektoren bei einem Treffen entsprechende Bedenken. Falls etwas geschehen würde, würde die ganze Schweiz einen Reputationsschaden erleiden, sagte damals der Ausserrhoder Regierungsrat Hansueli Reutegger auf Anfrage von Keystone-SDA.
Die Lage in der Ukraine steht auch im Mittelpunkt des Jahrestreffens. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll per Videoübertragung zu den Teilnehmerinnen und -Teilnehmern sprechen. Daneben soll Vitali Klitschko, der Kiewer Bürgermeister, vor Ort sein. Das werde ein wichtiger ukrainischer Moment, erklärten die Organisatoren vergangene Woche gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Neben Selenskyj und Klitschko sollen ein Vizeminister und fünf Parlamentarier an der Diskussion über die Ukraine teilnehmen. Auch der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba wird voraussichtlich nach Davos reisen.
Hohe russische Amtsträger wurden jedoch nicht eingeladen. Das WEF hatte angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine alle Beziehungen zu russischen Einrichtungen eingefroren und wird gemäss eigenen Angaben am Jahrestreffen mit keiner "sanktionierten Person oder Institution" zusammenarbeiten. Das WEF hält sich damit demnach an die internationalen Sanktionen.