Das Gemeinschaftsunternehmen von Volvo und des chinesischen Volvo-Eigentümers Geely nahm über den Börsengang 890 Millionen Dollar ein, die vor allem in die Entwicklung neuer Modelle fliessen sollen.
Polestar wählte beim Börsengang - wie zuvor viele andere in der Branche - statt einer klassischen Aktienplatzierung die Fusion mit einer bereits börsennotierten Firmenhülle. Solche Umwege über sogenannte SPAC-Deals (Special Purpose Acquisition Company) waren in den vergangenen Jahren sehr populär, weil es bei ihnen weniger Regulierungsaufwand gibt. Nach einer Reihe von Fehlschlägen stehen Investoren ihnen inzwischen jedoch skeptisch gegenüber.
Polestar-Chef Thomas Ingenlath steht trotzdem zum Weg seiner Firma an die Börse. Schon als der Deal im vergangenen Herbst angekündigt wurde, seien die Probleme am SPAC-Markt offensichtlich gewesen. Polestar wolle im Gegenteil zeigen, dass das Verfahren für Unternehmen mit einem funktionierenden Geschäft und langfristigen Fokus weiterhin funktioniere. "Es ist fast schon der Beweis, dass der Markt nicht tot ist." Auch trete die Marke damit stärker aus dem Schatten von Volvo heraus.
Starkes Wachstum angestrebt
Nach etwa 29'000 verkauften Autos im vergangenen Jahr will Polestar 2025 rund 290'000 Fahrzeuge absetzen. Polestar werde dafür weiteres Kapital heben müssen, sagte Ingenlath. Zugleich entlaste die Kassen, dass die Firma keine eigene Produktion aufbauen müsse, sondern in der Fabrik von Geely produziere.
Polestar fokussiert sich auf das Premium-Geschäft - und ist damit auch darauf angewiesen, den deutschen Platzhirschen Mercedes, Audi und BMW Marktanteile abzunehmen. Die Firma brachte bisher insgesamt rund 55'000 Fahrzeuge auf die Strasse.