Nur so könnten vorsorglich «relativ schmerzfreie» Sparmassnahmen verfügt werden, wie etwa die Abschaltung von Schaufensterbeleuchtungen. Ohne Ausrufung der Mangellage fehle Kantonen und Bund die Kompetenz dazu, sagte Schmidt im am Samstag veröffentlichten Interview.

Ihm fehle zudem ein klarer Krisenplan des Bundes im Falle eines Strommangels. «Ich als Präsident der Energiedirektorenkonferenz kenne keinen», so Schmidt. Beim Gas lägen Verordnungsentwürfe vor, beim «viel komplexeren" Strom hingegen nicht. Dabei gehe es um die Frage, was als erstes abgeschaltet und wie lebenserhaltende Infrastruktur aufrechterhalten würden. «Anders als Corona ist das eine planbare Krise. Wir müssen sie darum planen - jetzt.»

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Plünderungen verhindern

Im Blick hat er auch die Folgeproblem von Abschaltungen. Es gehe darum, wie die Bevölkerung reagiere, wenn Internet und Mobilfunk nicht mehr funktionierten, wie die Kommunikation der Behörden funktionierte - und wie Einbrüche und Plünderungen verhindert werden könnten. «Doch von Bundesebene hören wir dazu nichts», sagte Schmidt

Er plädiert für die Schaffung eines departementsübergreifenden Krisenstabs auf Bundesebene. Dieser müsse eng mit den Kantonen zusammenarbeiten. «Die Kantone wollen nicht wieder - wie in der Covid-Krise - erst in letzter Minute informiert oder über eine Pro-forma-Vernehmlassung einbezogen werden», so Schmidt.