Der sogenannte UBS-CFA-Indikator - eine monatliche Befragung der UBS zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate - ist im August im Vergleich zum Vormonat um 12,8 Punkte auf -3,4 Zähler gesunken. Letztmals lag der Index im Januar 2024 im negativen Bereich. Damals war er mit -19,5 Punkten allerdings sehr negativ und stieg in den folgenden Monaten dann auch stark an auf ein vorläufiges Hoch im Mai bei 18,2 Punkten.
Dass er nun wieder im Minusbereich notiert, zeigt laut den Autoren, dass die befragten Analysten die Wachstumsaussichten der Schweizer Wirtschaft für die nächsten sechs Monate negativer einschätzen als zuvor. Mehr als ein Viertel der Analysten erwartet laut der Mitteilung inzwischen sogar eine Verlangsamung des Wachstums.
Aber nicht nur für die Schweiz sind die Experten negativer eingestellt, sondern auch für weitere wichtige Volkswirtschaften. Besonders die konjunkturellen Aussichten für die USA werden als schlechter eingestuft, wobei 40 Prozent der Teilnehmenden eine Verschlechterung für die weltgrösste Volkswirtschaft erwarten.
Konsens für Zinssenkungen weiter verstärkt
Wegen des nachlassenden Inflationsdrucks in der Eurozone und den USA habe sich der Konsens für Zinssenkungen weiter verstärkt, heisst es. Die grosse Mehrheit der Befragten erwartet in den nächsten sechs Monaten niedrigere kurzfristige Zinssätze, sowohl in der Schweiz, der Eurozone als auch in den USA. Dabei sei der Prozentsatz derjenigen Analysten, die niedrigere kurzfristige Zinsen erwarten, im Vergleich zur Juli-Umfrage für jede der drei Volkswirtschaften angestiegen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins im September von aktuell 1,25 Prozent um mindestens 0,25 Prozentpunkte senkt, liegt laut der Mitteilung bei gegen 70 Prozent. Langfristig betrachtet schätzen die Befragten auch eine weitere Zinssenkung als möglich ein. Bis zum 2. Quartal 2025 liege die Wahrscheinlichkeit eines SNB-Leitzinses unter 1,00 Prozent für die Befragten bei knapp 50 Prozent.
Die Mehrheit der Befragten geht von einem stabilen Wechselkurs des Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar aus. Allerdings habe sich der Anteil der Analysten, die eine Abwertung des Frankens erwarten, leicht erhöht. Die Überzeugung, dass der faire Wert des Euro-Franken-Kurses zwischen 0,9 und 1,0 liegt, teilen mit 71 Prozent mehr Analysten als im Vormonat (61%).
Die Umfrage fand zwischen dem 15. und 20. August statt, teilgenommen haben 30 Analysten aus der Schweizer Finanzbranche.