Die Hilfen für die US-Industrie mit Garantien für die kommenden zehn Jahre verzerrten den Wettbewerb gefährlich, sagte Breton der Funke-Mediengruppe in einem am Freitag veröffentlichten Interview. «Es kann nicht dabei bleiben, dass jeder US-Bürger einen Bonus von 7500 Dollar bekommt, wenn er ein Elektrofahrzeug aus US-Produktion kauft. Das wirkt wie eine Zusatzsteuer für europäische Hersteller.»
Angesprochen auf mögliche Strafzölle durch die EU sagte Breton: «Das wäre falsch. Jetzt ist die Zeit, um Gespräche zu führen.» So seien Vertreter der EU in der kommenden Woche in Washington.
Die Auseinandersetzung könnte laut Breton auch vor der Welthandelsorganisation ausgetragen werden. «Aber wir wissen, dass es mindestens fünf Jahre dauern würde, bis ein Schiedsspruch erfolgt. Daher ist es besser, den Konflikt jetzt zu lösen.»
Hintergrund des Streits ist ein US-Gesetz, das die Auswirkungen der Inflation lindern soll. Ziel ist es, die heimische Industrie ankurbeln und gegenüber ausländischen Wettbewerbern zu bevorzugen. Subventionen und Steuergutschriften sind daran geknüpft, dass Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren.
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron warnte bei einem Besuch in Washington, dadurch würden solch grosse Unterschiede entstehen, dass zahlreiche Unternehmen nicht mehr in Europa investierten.
(SDA)
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«Ich bin gegen Import-Zölle», sagt er (Carlos Tavarez) dann, «aber wir brauchen sie jetzt. Wir brauchen eine Übergangsphase, damit wir uns neu aufstellen können, bis wir bereit sind, bis wir der Herausforderung auf Augenhöhe begegnen können». Dabei gehe es vor allem um «preislich vernünftige» Fahrzeuge, die aktuellen E-Autos aus europäischer Produktion seien zu teuer, «das können sich viel zu wenige Menschen leisten. Und das verlangsamt den Umsteig. Und dann können wir die von der Politik eingeforderten Ziele nicht erfüllen». Gegen den Dogmatismus der Politiker und Beamten könne man sich nicht mehr wehren. Diesem aber etwas Pragmatismus hinzuzufügen, das sei durchaus noch möglich.
Kein Gespräch: Carlos Tavarez
Dogmatismus – aber mit Pragmatismus