Die Wirtschaft der EU sowie der Euro-Länder wird in diesem Jahr nur um 2,7 Prozent wachsen statt wie bisher erwartet um 4 Prozent, wie aus der am Montag vorgelegten Frühjahrsprognose der EU-Kommission hervorgeht. Die Vorhersage für die Inflation in den Euro-Ländern 2022 hat sich fast verdoppelt auf 6,1 Prozent.
Schon in ihrer Winterprognose im Februar hatte die Behörde ihre Vorhersagen unter anderem wegen hoher Energiepreise und der Omikron-Welle anpassen müssen. Der Krieg in der Ukraine und die weiterhin hohen Preise für Energie und andere Rohstoffe üben weiter Druck aus, wie die Kommission mitteilte. Dazu kämen kriegsbedingte Störungen in den Lieferketten.
Für das kommende Jahr geht die EU-Kommission von 2,3 Prozent Wachstum in der EU und im Euroraum aus. In ihrer Februar-Prognose hatte sie noch 2,8 Prozent für die EU und 2,7 Prozent für die Euro-Länder im Jahr 2023 vorhergesagt.
Hohe Inflation
Bei der Inflation im Euroraum hat sich die Prognose für die Euro-Länder in diesem Jahr fast verdoppelt, von den bisher vorhergesehenen 3,5 auf 6,1 Prozent im Jahresdurchschnitt. Das liege vor allem an den hohen Energiepreisen, hiess es.
2023 soll die Inflation auf 2,7 sinken - also immer noch oberhalb der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten 2 Prozent. Vor Kriegsbeginn war die Kommission noch von einem Schnitt von 1,7 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen.
In der gesamten EU geht die Kommission sogar von einer durchschnittlichen Teuerung von 6,8 Prozent dieses Jahr und 3,2 Prozent im nächsten Jahr aus.