Die Abgeordneten einigten sich am Dienstag in Strassburg auf eine gemeinsame Position, wonach die EU bis 2030 mindestens 40 Prozent ihres jährlichen Bedarfs an strategisch wichtigen klimaneutralen Technologien in Europa herstellen soll. Das Parlament und die EU-Staaten müssen noch über den Vorschlag verhandeln.
Bislang muss die EU die sauberen Technologien grösstenteils importieren, um ihre Klimaziele zu erreichen. Die Abgeordneten wollen nun die Produktion etwa von Solaranlagen oder Windrädern zurück nach Europa holen. Ausserdem soll die jährliche EU-Fertigungskapazität für Netto-Null-Technologien mindestens 25 Prozent der weltweiten Nachfrage decken. Die Abgeordneten haben nach Angaben des Parlaments auch Kernkrafttechnologien sowie nachhaltige Treibstoffe für Flugzeuge mit in die Regeln aufgenommen.
«Das Parlament hat heute eine erste klare Antwort auf den amerikanischen Inflation Reduction Act gegeben», sagte der industriepolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Christian Ehler (CDU) in Anspielung auf ein US-Subventionsprogramm für grüne Technologien. «Mit dem Net Zero Industry Act stärken wir zum ersten Mal das Geschäftsmodell für die industrielle Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft», so Ehler. Der Grüne Michael Bloss kritisierte das Vorhaben dagegen als «Selbstbedienungsladen für Atom- und fossile Unternehmen» und als «Schritt in die Vergangenheit».