Georg Schwarz, ehemaliger stellvertretender Direktor beim Nuklearinspektorat Ensi, kritisiert die Energiestrategie des Bundes: Sie sei mutlos und richte sich nach gesellschaftlicher Akzeptanz. «Die Energiestrategie des Bundes baut auf das Prinzip Hoffnung.»
Anstatt den Ausbau mit Photovoltaik (PV) auf Dächern und «ein paar vereinzelten Windrädern» vorzunehmen, sollen der alpine Solarstrom und die Windenergie massiv ausgebaut werden. «Zusammen mit der bestehenden Wasserkraft ergänzen sich diese Produktionstechnologien optimal», sagte Schwarz, heute selbständiger Berater, im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». «Denn dann sind wir nicht mehr auf Importe angewiesen.»
PV-Anlagen auf Dächern bringen wenig
Dafür müsse sich das Landschaftsbild in den Bergen aber grundlegend ändern, so Schwarz. «Gemäss meinen Berechnungen müssten in den Bergen auf einer Fläche von 70 Quadratkilometern PV-Panels installiert werden, was etwa 700 Solarparks von der Grösse von Gondosolar entspricht. Dazu kommen etwa 5000 Windräder.»
PV auf Dächern sei zwar breit akzeptiert, aber die schlechteste Lösung: Dachstrom sei teuer und falle an, wenn er nicht gebraucht werde. Die durch die Energiestrategie anfallende Stromlücke im Winter könne nur durch Importe gestopft werden. «Mit Blick auf die Versorgungssicherheit ist es sehr riskant, sich so stark vom Ausland abhängig zu machen, auch wenn wir dadurch eine Beeinträchtigung unserer Landschaft vermeiden können», ist Schwarz überzeugt.
(sda/mth)
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Wie produziert man den Strom für jährlich etwa 200'000 einwandernde Strombezüger?