Die Social-Media-Kampagne sei "weitgehend erfolglos" gewesen und habe sich an englischsprachige Zielgruppen in den USA und Grossbritannien sowie an chinesischsprachige Menschen in Taiwan, Hongkong und Tibet gerichtet, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch.
Die Behauptungen des angeblichen "Schweizer Biologen" Wilson Edwards waren im Juli in chinesischen Staatsmedien ausführlich zitiert worden. Im August entfernten mehrere chinesische Zeitungen dann Kommentare und löschten Artikel, in denen der vermeintliche Biologe zitiert wurde. Zuvor hatte die Schweizer Botschaft in Peking erklärt, sie habe keine Beweise dafür gefunden, dass der zitierte Mann Schweizer Staatsbürger sei.
Facebook und Instagram betroffen
Meta erklärte, dass Facebook das Konto von Wilson Edwards im August entfernt habe und seitdem 524 Facebook-Konten, 20 Seiten, vier Gruppen-Seiten und 86 Instagram-Konten entfernt habe. Bei solchen Löschungen werden auch die von diesen Konten erstellten Inhalte wie Posts oder Kommentare entfernt.
"Wir waren in der Lage, die Aktivitäten mit Personen auf dem chinesischen Festland in Verbindung zu bringen", erklärte ein Meta-Verantwortlicher gegenüber Reuters. Darunter waren den Angaben zufolge Mitarbeiter eines Unternehmens in China, sowie einige Personen, die mit staatlichen chinesischen Infrastrukturfirmen rund um den Globus in Verbindung standen. Vom chinesischen Aussenministerium lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Herkunft verschleiert
Am 24. Juli, zehn Stunden nach der Erstellung, lud das Facebook-Konto "Wilson Edwards" einen Beitrag hoch, in dem es hiess, er sei darüber informiert worden, dass die USA versuchten, die Qualifikationen von Wissenschaftlern der Weltgesundheitsorganisation WHO zu diskreditieren, die mit China zusammenarbeiteten würden, um den Ursprung des Coronavirus zu untersuchen.
Meta zufolge nutzten die Betreiber des Kontos ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), um ihre Herkunft zu verschleiern. Der ursprüngliche Beitrag wurde zunächst von gefälschten Facebook-Konten geteilt und geliked. Später wurde er von authentischen Konten weitergeleitet, von denen die meisten zu Mitarbeitern chinesischer Infrastrukturunternehmen in über 20 Ländern gehörten.