Denn die Finanzanalysten erwarten kein rasches Ende der Frankenstärke. Das wird sich auf die Exportdynamik der Schweizer Unternehmen auswirken. Immerhin die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage hält sich auf hohem Niveau.
Der CS-CFA-Index, ein Stimmungsbarometer für die Schweizer Wirtschaft, sank im November um 26,4 Punkte. Er liege mit einem Wert von -10,8 erneut im negativen Bereich, erklärte die Credit Suisse am Mittwoch.
Franken bleibt im Hoch
Nach dem jüngsten Anstieg des Schweizer Franken zum Euro rechnen 36 Prozent der Umfrageteilnehmer mit einer weiteren Aufwertung. Eine Abwertung prognostizieren nur 17 Prozent der Befragten.
Mit 47 Prozent erwartet zwar der grösste Teil der befragten Experten eine Seitwärtsbewegung des Franken-Euro-Kurses. Das würde der Exportindustrie allerdings auch keine Linderung verschaffen, merkt die CS an.
Die Exportdynamik werde zwar per saldo als positiv beurteilt, hält die Grossbank fest. Sie dürfte sich aber laut den Erwartungen der Analysten im nächsten halben Jahr aber abschwächen.
Wenig Hoffnung auf einen sinkenden Frankenkurs macht eine Sonderumfrage der CS zum fairen Wert des Währungspaares. Die Aussagen der Finanzanalysten liessen darauf schliessen, dass mit Kursen um den Wert von 1,05 der Franken "nicht sonderlich" überbewertet sei.
Inflation keine Gefahr
Die Analysten erwarten ferner keine weitere Verschärfung der Inflation - trotz überraschend hoher Teuerungsraten in den USA. Die Zahl der Experten, die im nächsten halben Jahr einen weiteren Anstieg der Inflation erwarten, habe in allen Wirtschaftsregionen abgenommen.
Das heisst: Keine Leitzinserhöhung in den nächsten sechs Monaten in Sicht. Weder in den USA, noch in Europa oder der Schweiz. Für das lange Ende rechne die Mehrheit jedoch mit steigenden Leitzinsen - zuerst wohl in den USA.
An der jüngsten monatlichen Umfrage der CFA Society Switzerland und der Credit Suisse nahmen 37 Experten aus der Schweizer Finanzbranche teil. Sie wurde zwischen dem 11. und 18. November 2021 durchgeführt.