Johanna Preisig habe sich nach fast zehn Jahren Arbeit für die Behörde dazu entschieden, sich ausserhalb der Finma beruflich neu zu orientieren, hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Über die Nachfolge werde informiert.

Preisig leitete den Geschäftsbereich «Strategische Grundlagen» seit März 2020. Zu dem Bereich gehören die Abteilungen «Regulierung», «Internationales», «Recht & Compliance» sowie das Generalsekretariat und die Kommunikation der Finma.

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Anfang Monat hatte Finma-Direktor Urban Angehrn bereits seinen Rücktritt auf Ende Monat angekündigt. Erst am Vorabend hatten die Tamedia-Zeitungen geschrieben, weitere Spitzenkräfte würden es ihm gleichtun und es komme zu einem Exodus von wichtigen Kaderleuten bei der Aufsicht.

Sicher sei, so hiess es in dem Medienbericht, dass Finma-Generalsekretärin Edith Honegger und eine hochrangige Mitarbeiterin, die in der internationalen Zusammenarbeit tätig war, die Behörde verlassen hätten. Und weitere zentrale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden die Finma verlassen, hiess es unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld der Aufsichtsbehörde. Dazu zähle eine Person aus der Geschäftsleitung.

CS-Krise belastete

Die Regulierungsbehörde war mit der CS-Krise und dem letztendlichem Untergang der einstigen Schweizer Traditionsbank stark unter Beschuss geraten. Zahlreiche Missstände waren bei der Credit Suisse zutage gekommen, die am Ende zum Untergang der Traditionsbank führten.

Die Aufsicht sei nicht früh genug eingeschritten oder habe zu wenige Mitarbeiter zur Überwachung der CS eingesetzt, lauteten die Vorwürfe gegenüber der Finma. Nach der Übernahme der CS durch die UBS will die Behörde nun ihre Ressourcen, die bisher für die Aufsicht der beiden Banken zur Verfügung standen, aufstocken. Das kündigte sie gegenüber der Nachrichtenagentur AWP an: Insgesamt sollen 22 Personen direkt mit der UBS-Aufsicht betraut sein.

Ganz allgemein steht die Finma immer wieder wegen ihrer mangelnden Handlungskompetenz in der Kritik, da sie keine Bussen verhängen kann. Sie kann lediglich Gewinne einziehen, Berufsverbote verhängen und organisatorische Anpassungen bei den Finanzinstituten verlangen.

Angehrn hatte seinen Rückzug nach knapp zwei Jahren mit gesundheitlichen Folgen nach der sehr stressigen jüngsten Zeit begründet. Vor einigen Tagen hatte sich Finma-Präsidentin Marlene Amstad in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» gegen Vorwürfe verteidigt, Abgänge mehrerer Geschäftsleitungsmitglieder hätten etwas mit ihrem Führungsstil zu tun. «Jeder dieser Fälle hatte spezifische Gründe. Solche Wechsel sind sehr bedauerlich, aber sie kommen vor.» Die Geschäftsleitung sei breit aufgestellt, und der Verwaltungsrat arbeitet sehr gut mit ihr zusammen, sagte sie.