Auch ohne den Unfall stauten sich die Autos am Samstag im Norden bereits ab 9 Uhr, wie es beim Verkehrsdienst Viasuisse auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess. Und das, obwohl die Herbstferien in der Schweiz oder in Deutschland gar noch nicht angefangen haben.
Durch die Sperrung habe sich der Stau dann praktisch verdoppelt auf 14 Kilometer im Norden und neun Kilometer im Süden, teilte der TCS-Verkehrsdienst auf Twitter mit. Das hatte Wartezeiten von zwei Stunden und 20 Minuten im Norden und von einer Stunde und 50 Minuten im Süden zur Folge.
"Noch nie erlebt"
"Es fahren so viele Autos in den Süden wie nie zuvor", sagte Michael Krein von Viasuisse. So etwas hätten sie noch nie erlebt. Seit den Sommerferien habe es praktisch keinen Tag ohne Stau am Gotthard gegeben. Auch Unfälle und Pannen ereigneten sich in letzter Zeit häufiger.
Diese Entwicklung sei auch für sie überraschend. Als möglichen Grund sieht Krein eine Verhaltensänderung der Reisenden, die möglicherweise weniger flögen und stattdessen aufs Auto umgestiegen seien. Bei Viasuisse habe man auch beobachtet, dass vermehrt ältere Leute und Menschen ohne schulpflichtige Kinder unterwegs seien.
Eine Rolle spielte am Wochenende auch das Wetter: Während im Norden der Herbst Einzug hielt, war es im Tessin immer noch sonnig und sommerlich warm bei 24 Grad.