Die Lage der Unternehmen sei zwar weiterhin vorwiegend gut, jedoch sei der Geschäftslageindikator auf einen derart tiefen Stand wie zuletzt im Juni 2021 abgerutscht, teilte die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) in ihrer Konjunkturumfrage vom Oktober mit.

Der Indikator sank im Oktober auf 20,2 Punkte ab nachdem er im September noch bei knapp 28 Punkten gelegen hatte. Die Schweizer Konjunktur verliere also merklich an Fahrt, erklärte die KOF.

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Dabei gehe der durch die Lockerungen der Corona-Massnahmen ausgelöste Schub allmählich verloren. Das bekommen vor allem Branchen wie das Gastgewerbe oder der Dienstleistungsbereich zu spüren, die von der Erholung stark profitiert hatten.

Schwächelnde Industrie

Doch auch in fast allen anderen befragten Wirtschaftsbereichen gab der Geschäftslageindikator im Oktober nach, etwa bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen oder im Grosshandel. Dabei habe aber vor allem das Verarbeitende Gewerbe beziehungsweise die Industrie deutlich an Schwung verloren, während einzig im Baugewerbe noch eine leicht positive Entwicklung zu sehen sei.

In der Industrie sei der Geschäftslageindikator bereits den vierten Monat in Folge zurückgegangen, so die Mitteilung weiter. Derzeit würden vor allem die Bestände an Auslandsaufträgen als weniger günstig eingeschätzt als bis anhin. Belastend dürfte dabei laut KOF der erstarkte Schweizer Franken wirken.

Zu schaffen macht der Wirtschaft auch die Inflation. Das führe dazu, dass immer mehr Unternehmen die Preise anheben wollen. Jüngst habe der Preisauftrieb vor allem im Gastgewerbe, bei den Dienstleistern und im Verarbeitenden Gewerbe nochmals zugenommen, so die KOF.

Eine gewisse Entspannung stellten die Ökonomen derweil in den Lieferketten fest. Fehlende Materialien und Vorprodukte seien für die Unternehmen zwar weiterhin ein Problem, dieses sei aber kleiner geworden. Der Grosshandel etwa erwarte weniger häufig als bisher zunehmende Lieferfristen und sowohl das Verarbeitende Gewerbe als auch der Bau meldeten nicht mehr ganz so häufig einen Mangel an Materialien und Vorprodukten.

Lohnanstieg erwartet

Im Bau habe der Personalmangel seit einigen Monaten höheres Gewicht erhalten. Die Inflation und der Mangel an Personal dürfte derweil branchenübergreifend zu steigenden Löhnen führen. Laut der Umfrage schätzt die KOF vorläufig, dass das Lohnplus über alle Branchen hinweg im Durchschnitt auf 2,4 Prozent belaufen dürfte.

Die KOF führt die Konjunkturumfrage vierteljährlich durch. Für die Studie wurden mehr als 4500 Unternehmen aus der der Industrie, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen befragt.