Der SEV warne schon seit Jahren, dass die Verkehrsunternehmen mehr Sorge tragen müssten zu ihren Fahrerinnen und Fahrern, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Denn die Situation sei «schockierend».
Die Busfahrerinnen und -fahrer litten unter langen und unregelmässigen Arbeitszeiten, Arbeit während Wochenenden und in der Nacht, Überstunden und unterbrochene Schichten. Dazu komme der Stress, verursacht durch das aggressive Verhalten anderer Verkehrsteilnehmenden sowie gewisser Kundinnen und Kunden.
Gemäss einer Umfrage aus dem Jahr 2022 lebte nur gerade 3,9 Prozent des Buspersonals beschwerdefrei. Mehr als jede und jeder Zweite (57 Prozent) klagte über Muskelschmerzen im Schulter- und Halsbereich. 50 Prozent litten unter Rückenschmerzen, 43 Prozent hatten Schlafprobleme und 42 Prozent Stress. Gereizt fühlten sich 35 Prozent der Befragten und 33 Prozent hatten Kopfschmerzen.
Seit Monaten klagten die Verkehrsunternehmen über Personalmangel und müssten deswegen ihren Fahrplan ausdünnen, hiess es in der Mitteilung weiter. Würden aber die Arbeitsbedingungen der Fahrerinnen und Fahrer nicht verbessert, könnte dieser Mangel chronisch werden, warnte der SEV.
Deshalb brauche es dringend eine Verringerung der Dienstschichten auf maximal zehn Stunden inklusive Pausen, nicht mehr als vier Stunden Fahrtzeiten und genügend Pausen. Ausserdem müssten dem Personal dringend eine ausreichende Zahl an Toiletten zur Verfügung stehen.