Auch der Umsatz musste einen deutlichen Dämpfer hinnehmen. 142 Milliarden Euro sind ein Minus von 8,4 Prozent. Immerhin erwartet BMW für das laufende Jahr eine steigende Nachfrage. Neben schwächelnden Verkäufen in China litten die Münchner auch unter Problemen mit vom Zulieferer Continental bezogenen Bremsen.
Trotz der «herausfordernden» Situation und den zuletzt von den USA verhängten Zollerhöhungen soll das Vorsteuerergebnis wieder in etwa auf dem Niveau von 2024 landen. Eine Prognose zum Gewinn nach Steuern gibt BMW nicht.
Margen seit Corona gesunken
BMW steht mit seinem Gewinneinbruch nicht alleine da. Auch die beiden anderen grossen deutschen Autokonzerne, Volkswagen und Mercedes-Benz, haben ähnliche Abstürze gemeldet. Bei VW war es um 31 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro nach unten gegangen, bei Mercedes um 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Auch sie klagen unter anderem über das schwierige Umfeld in China.
Man dürfe die aktuellen Ergebnisse aber nicht nur mit den letzten paar Jahren vergleichen, sagt Branchenexperte Frank Schwope, der Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands in Köln und Hannover lehrt. Man sehe im Moment eine Normalisierung nach einer Sondersituation mit bisher nicht gekannten Profiten.
«Nach dem ersten Corona-Einbruch 2020 gab es in den folgenden Jahren - insbesondere durch den Chip- beziehungsweise Fahrzeugmangel - kaum Rabatte und eine Verschiebung hin zu teureren Modellen», erklärt Schwope. «Das brachte den Herstellern wie VW, Mercedes oder BMW exorbitant hohe Margen ein, die normalerweise so nicht zu erreichen sind.»
Das lässt sich auch an den BMW-Zahlen nachvollziehen: Der bisherige Rekordgewinn von 18,6 Milliarden Euro datiert aus dem Jahr 2022. 2021 und 2023 waren es jeweils mehr als 12 Milliarden. Verglichen damit sieht das aktuelle Ergebnis mickrig aus. Doch bevor diese drei besonderen Jahre den Massstab veränderten, lag der alte Rekordgewinn aus dem Jahr 2017 bei 8,7 Milliarden. Selbst wenn man die Inflation berücksichtigt, sieht das aktuelle Ergebnis von 7,7 Milliarden im Vergleich nicht mehr ganz so schlecht aus.