«Der Entscheid, Beznau stillzulegen, ist nach der deutlichen Annahme des Stromgesetzes im Juni folgerichtig. Der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren ermöglicht es, den Atomausstieg fortzusetzen. Angesichts der Risiken, die von Atomkraftwerken ausgehen, ist dies ein guter Entscheid für die Schweiz.» So äusserte sich SES-Geschäftsleiter Nils Epprecht in einer Stellungnahme.

Der Entscheid der Axpo zeige, dass sich die Stromversorgungslage seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine wieder entscheidend entspannt habe, erklärte die SES weiter. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien gehe nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa in Rekordtempo voran.

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In der Schweiz werde alleine der Ausbau der Solarenergie schon vor 2030 die Stromproduktion des bereits stillgelegten AKW Mühleberg sowie der beiden AKW in Beznau ersetzt haben - sogar was den Winteranteil betreffe.

Auch die Grünliberalen Schweiz begrüssen das Ende der zu den weltweit ältesten AKW gehörenden Werke. «Berechnungen zeigen, dass wir mit dem laufenden Ausbau der Solar- und Wasserkraft schon im Jahr 2032 nicht mehr alle AKW brauchen. Bereits heute produziert die Schweiz jährlich rund 80 Terrawattstunden Strom - dabei werden nur etwa 60 Terrawattstunden verbraucht», folgerte Parteipräsident und Nationalrat Jürg Grossen (GLP/BE).

«Lebensdauer schon zu lange gestreckt»

Die Grünen Schweiz sind grundsätzlich ebenfalls froh über den heutigen Entscheid. Sie sehen darin einen wichtigen Schritt hin zum endgültigen Atomausstieg in der Schweiz. Sie hätten die beiden AKW Beznau aber lieber bereits heute als morgen abgeschaltet gesehen. Deren Lebensdauer sei schon viel zu lange gestreckt worden, und auch teure Nachrüstungen können die damit verbunden Risiken nicht vollständig aus der Welt schaffen.

«Die 350 Millionen Franken für den Weiterbetrieb bis 2033 wären besser in die Energiewende investiert. Allein die Energieverschwendung braucht heute mehr Strom, als das AKW Beznau produziert», liess sich Nationalrätin Marionna Schlatter (Grüne/ZH) in einer Medienmitteilung zitieren.

Dekarbonisierung des Energiesystems vorantreiben

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ihrerseits hält den Weiterbetrieb bis 2033 für unnötig und gefährlich. Anstatt zu versuchen, ein veraltetes Atomkraftwerk am Leben zu erhalten, müssten die Anstrengungen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien heute noch beschleunigt werden. Dies um eine schnelle Dekarbonisierung des Energiesystems zu erreichen, so Greenpeace.