Bedeutende globale Handelshäuser wollen Insidern zufolge ihre Käufe von Rohöl und Treibstoff von russischen Staatsfirmen ab Mitte Mai reduzieren. Mit dem Schritt wollen sie vermeiden, in Konflikt mit den Sanktionen der Europäischen Union (EU) gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs zu geraten, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch sagten.

Die EU hat die Einfuhr von russischem Öl zwar nicht mit Sanktionen belegt, weil einige Länder wie Deutschland stark von den Importen abhängig sind. Die Handelshäuser verringerten jedoch ihre Käufe, um im Einklang mit den Sanktionen zu stehen, die Russlands Zugang zum internationalem Finanzsystem begrenzen sollen. Einige Ölkonzerne von russischem Öl wie Shell haben bereits die Käufe eingestellt.

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Käufe von Indien und der Türkei

Einige Raffinerien in Europa sträuben sich zunehmend, russisches Öl zu verarbeiten. Dies hat bereits zu einer Unterbrechung von russischen Öl-Exporten geführt. Käufe von Indien und der Türkei haben jedoch einen Teil der Einbussen wettgemacht. China nimmt weiterhin russisches Öl ab. Sämtliche Energiefirmen berieten derzeit mit ihren Rechtsanwälten, um herauszufinden, was noch möglich sei und was nicht, hiess es weiter aus den Kreisen.

Es sei unklar, was dies für die gesamte Lieferkette, für die Speditionen und Versicherer bedeute. Wo Unsicherheiten entstünden, würden Firmen Abstand von Transaktionen nehmen. Russische Öllieferungen dürften allerdings in Kürze stark reduziert werden.

(reuters/gku)