Er legt die Sparte mit dem wesentlich erfolgreicheren Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft mit Topmarken wie Persil oder Pril zusammen.
"Ich bin überzeugt, dass die Zusammenführung die Umsetzung unserer Strategie für ganzheitliches Wachstum auf die nächste Stufe heben wird", sagte Konzernchef Carsten Knobel am Freitag in Düsseldorf. Der Zusammenschluss soll nach seinen Worten bis spätestens Anfang 2023 erfolgen.
Der Konzern erhofft sich von dem Zusammenschluss erhebliche Synergien nicht zuletzt in der Verwaltung, beim Vertrieb, im Marketing und der Lieferkette. Der Zusammenschluss werde weltweit Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in beiden Unternehmensbereichen haben, räumte Knobel ein. Details zu dem zu erwartenden Stellenabbau nannte er aber nicht. Dafür sei es noch zu früh. Weltweit beschäftigt der Konzern in den beiden betroffenen Sparten rund 20 000 Mitarbeiter. Der Konsultationsprozess zu den geplanten Massnahmen mit den Arbeitnehmervertretungen werde so bald wie möglich beginnen.
Abschied von Marken möglich
Für die Verbraucher könnte die neue Strategie den Abschied von der einen oder anderen liebgewordenen Marke bedeuten. Denn der Konzern will die Markenvielfalt weiter reduzieren und plant in der Körperpflegesparte den Verkauf und die Einstellung von Marken und Geschäften, die nicht zu den künftigen strategischen Kerngeschäften zählen. Allein in diesem Jahr könnte dadurch der Umsatz in diesem Bereich um bis zu 5 Prozent schrumpfen, sagte Knobel. Bis 2021 hatte das Unternehmen bereits Marken mit einem Umsatzvolumen von rund 500 Millionen Euro verkauft oder eingestellt, vor allem in dem seit Jahren schwächelnden Geschäft mit Körperpflege.
Die neue Sparte Henkel Consumer Brands wird nach Konzernangaben auf ein Umsatzvolumen von rund 10 Milliarden Euro kommen und damit ähnlich gross sein, wie die bislang dominierende Klebstoffsparte. Die Düsseldorfer erhoffen sich Einsparungen durch die damit verbundenen Grössenvorteile sowie mehr Schnelligkeit und Flexibilität durch schlankere Strukturen.
Im vergangenen Jahr erzielte der Düsseldorfer Markenartikler einen Umsatz von rund 20 Milliarden Euro. Grösster Wachstumsträger war die Klebstoffsparte mit einem Plus von 13,4 Prozent. Die Wasch- und Reinigungsmittelsparte verzeichnete ein organisches Wachstum von 3,9 Prozent. Die Körperpflegesparte kam lediglich auf ein Plus von 1,4 Prozent.
Vorsicht bei Prognose
Für das laufende Jahr erwartet Henkel insgesamt lediglich ein organisches Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent. Bei der Ergebnisprognose zeigte sich der Konzern ebenfalls vorsichtig. Die hohen Kosten für Rohstoffe, Materialien und Logistik könnten sogar zu einem Rückgang beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie führen, warnte das Unternehmen.
Der Traditionskonzern kündigte gleichzeitig das erste Aktienrückkaufprogramm der Unternehmensgeschichte an. Es hat ein Gesamtvolumen von bis zu einer Milliarde Euro. Damit sollen Henkel-Vorzugsaktien im Gesamtwert von bis zu 800 Millionen Euro und Henkel-Stammaktien in einem Gesamtwert von bis zu 200 Millionen Euro erworben werden. Das entspricht rund 3 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft.