Der CEO der privaten Hirslanden-Gruppe verlangte dabei gleich lange Spiesse für kantonale und private Spitäler. Denn die Kostenprobleme würden die Spitäler auch mit den besten Managern nicht in den Griff bekommen, sagte Liedtke im am Dienstag publizierten Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung".
"Wir müssen eine ehrliche Debatte führen, was wir uns als Gesellschaft leisten wollen", sagte er. Dazu zählten auch gesellschaftspolitisch unbequeme Fragen: "Was machen wir beispielsweise bei einem 95-Jährigen am drohenden Lebensende noch? Wie innovativ und umfassend soll die Medizin dann handeln dürfen?" Von den Spitälern und dem Gesundheitspersonal dürtfen die Antworten auf solche Fragen nicht verlangt werden.
Liedtke forderte aber auch eine kritische Hinterfragung der Branche selbst. Sie habe vieles verschlafen. Die Mitarbeitenden seien als Ressource angeschaut worden, sagte er. "Der Lohn ist sicher ein Faktor, aber vieles hat auch mit den Schichtmodellen und den Hierarchien im Spital zu tun", sagte er.