Flugpassagiere müssten sich bei weiter wachsenden Kosten auf höhere Ticketpreise einstellen, sagte IATA-Chefökonomin Marie Owens Thomsen am Dienstag in Genf. Die Branche habe zum einen Preisdruck von oben, weil sie kaum Einfluss auf viele Preise habe. Zum anderen steige der Konkurrenzdruck.

Mehr bezahlen müssen die Airlines laut Owens Thomsen etwa für Flughafengebühren und Fluglotsendiensten. Aber auch bei Zulieferern wie Triebwerk- und Maschinenherstellern, die teils ihre Monopolstellung ausnutzten, würden höhere Preise diktiert.

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Von unten entstehe zugleich durch die wachsende Konkurrenz Druck auf die Fluggesellschaften: Jeder Passagier könne zu jeder Zeit und auf jeder Strecke Preise vergleichen, was Preiserhöhungen schwierig mache, so die IATA-Expertin.

Neuer Passagierrekord erwartet

Trotz steigender Preise erwartet die IATA dennoch einen Passagierrekord im kommenden Jahr: Im 2025 dürften weltweit erstmals mehr als fünf Milliarden Menschen fliegen, genau: 5,2 Milliarden. Das wären 6,7 Prozent mehr als in diesem Jahr.

Für dieses Jahr rechnet der Verband derweil mit einem Nettogewinn von insgesamt 31,5 Milliarden Dollar. Das sind fast 15 Prozent mehr als 2023. Im 2025 dürfte der Gewinn laut den IATA-Schätzungen auf 36,6 Milliarden Dollar ansteigen.

In diesem Jahr haben die Fluggesellschaften je Passagier klar weniger Geld verdient: Der Nettogewinn pro Fluggast liegt im Durchschnitt bei 6,4 Dollar nach 7,9 Dollar im 2023. Im nächsten Jahr soll der Gewinn je Fluggast dann aber wieder auf 7 Dollar ansteigen.

In der IATA sind rund 340 Fluggesellschaften aus mehr als 120 Ländern organisiert, darunter die Lufthansa oder auch die Swiss. Sie transportieren rund 80 Prozent des weltweiten Luftverkehrs, Passagiere und Luftfracht.