Dabei spielten Käufe und Verkäufe von Firmen eine massgebliche Rolle. Auf vergleichbarer Basis sei der Umsatz gar um 16,3 Prozent gewachsen, teilte Holcim am Freitag in einem Communiqué mit. Der Umsatz habe einen neuen Rekord erreicht.
Auch operativ erzielte das Unternehmen mit Sitz in Zug ein neues Spitzenergebnis. Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT stieg um 1,2 Prozent auf 1,6 Milliarden Franken. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Auf vergleichbarer Basis wäre der wiederkehrende EBIT um 7,7 Prozent gewachsen.
Den Reingewinn gibt der Konzern an ungeraden Quartalen jeweils nicht bekannt.
Insgesamt hat Holcim deutlich besser abgeschnitten, als Analysten erwartet hatten. Vor allem das Wachstum im dritten Quartal übertraf die Prognosen der Experten bei weitem.
Ziele nochmals höher gesteckt
"Das dritte Quartal war für Holcim ein Quartal mit Rekordergebnissen und erfolgreicher Transformation", erklärte Konzernchef Jan Jenisch im Communiqué. Bei der neuen Sparte Lösungen & Produkte, die durch den Kauf des US-Dachspezialisten Firestone Buildings entstand habe man die Expansion mit vier Übernahmen vorangetrieben und in diesem Jahr zehn Ergänzungsübernahmen in den Bereichen Zuschlagstoffe und Transportbeton getätigt.
Zudem habe Holcim den Verkauf des Geschäfts in Indien und Brasilien abgeschlossen. Dies habe einen Barerlös von 7,3 Milliarden Dollar gebracht. Mit dem Geld startet Holcim nun ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 2 Milliarden Franken, das im November beginnen wird.
Ziele erhöht
Die Ziele fürs Gesamtjahr 2022, die Holcim bereits zweimal im laufenden Jahr erhöht hatte, setzte der Konzern erneut höher. Neu peilt die Firmenspitze ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von mindestens 12 Prozent an nach bisher 10 Prozent. Der Umsatz solle 29 Milliarden Franken erreichen.
Bei der neuen Sparte Lösungen & Produkte rechnet Holcim weiterhin mit einem zweistelligen Umsatzwachstum auf neu über 5,5 Milliarden Franken. Bisher hatte der Konzern mehr als 5 Milliarden in Aussicht gestellt.
Der wiederkehrende EBIT auf vergleichbarer Basis und in Schweizer Franken soll ebenfalls zulegen. Holcim erwartet zudem weiterhin einen Free Cashflow von über 3 Milliarden Franken vor Veräusserungen und der Einigung mit dem US-Justizministerium. Holcim hatte vor kurzem einen Vergleich mit den US-Behörden wegen Terrorfinanzierung der französischen Lafarge in Syrien in Höhe von 778 Millionen Dollar geschlossen.