Der Rückgang ist aber auf den Verkauf des riesigen Zementgeschäfts in Indien und Brasilien zurückzuführen. Zudem hat sich Holcim aus Simbabwe zurückgezogen. So sank der Umsatz um 11,1 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken. Ohne die Verkäufe wäre der Umsatz organisch um 8,0 Prozent gestiegen, teilte Holcim am Freitag in einem Communiqué mit.

Auf der anderen Seite hat Holcim die Expansion im Dachgeschäft und anderen Baubereichen mit einer Reihe von Übernahmen fortgesetzt. Insgesamt hat der Konzern 12 Akquisitionen getätigt.

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Die grösste davon war der Kauf des US-Dachspezialisten Duro-Last für 1,3 Milliarden Dollar. Damit runde Holcim das eigene Angebot an Flachdachsystemen ab, schrieb der Konzern. Daneben hat Holcim das Geschäftssegment Lösungen & Produkte im Berichtsquartal um vier Übernahmen erweitert, welche in den Bereichen Bedachungen, Abdichtungen, Detailhandel und Fertigteile tätig sind. Sieben weitere Übernahmen gab es in den Segmenten Zuschlagstoffe und Transportbeton.

Erwartungen übertroffen

Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT sank um 19,7 Prozent auf 493 Millionen Franken. Auch hier waren die Geschäftsverkäufe ausschlaggebend für das Minus. Ohne diese hätte der wiederkehrende Betriebsgewinn organisch um 12,0 Prozent zugenommen. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten.

Den Konzerngewinn gibt Holcim in ungeraden Quartalen nicht bekannt. Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Starkes Geschäft in Europa

Als Folge der Verkäufe des Indien-Geschäfts schmolzen Umsatz und Betriebsgewinn in der Region Asien-Pazifik um gut 60 Prozent zusammen. Ohne die Firmenverkäufe hätte Holcim in der Region den Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. "Die Auftragslage in der Region ist gut, und die Erholung in China hält an", schrieb der Konzern.

In Europa habe man sehr gute Ergebnisse erzielt und die operative Marge aussergewöhnlich ausgeweitet dank dem Verkauf von hochwertigen Produkten. Der Umsatz stieg in Europa um knapp 9 Prozent, der wiederkehrende Betriebsgewinn um fast 59 Prozent. "Das Unternehmen geht davon aus, dass die starke Geschäftsentwicklung anhalten wird", schrieb Holcim.

Auch in Lateinamerika konnte das Unternehmen weiter zulegen. "Vor dem Hintergrund einer hervorragenden Pipeline mit Infrastrukturprojekten geht Holcim davon aus, dass sich diese starke Geschäftsentwicklung fortsetzen wird", hiess es.

In Nordamerika machte Holcim zwar 5,5 Prozent mehr Umsatz, der wiederkehrende Betriebsgewinn fiel aber um 47 Prozent. In den Segmenten Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton sei der Jahresauftakt gut gewesen. Dafür habe sich im Bedachungsgeschäft eine Normalisierung der Lagerbestände beim Volumen bemerkbar gemacht. "Die Auftragslage ist in allen Geschäftsbereichen gut", schrieb der Konzern.

Jahresziele bereits höher gesteckt

Für das neue Geschäftsjahr steckt Holcim die Ziele höher: "Angesichts der positiven Trends in allen Geschäftsbereichen sehen wir einem starken Gesamtjahr entgegen. Dementsprechend haben wir unsere Prognose angehoben und rechnen jetzt mit mehr als 6 Prozent organischem Umsatzwachstum", erklärte Konzernchef Jan Jenisch.

Der wiederkehrende EBIT soll ein organisches Wachstum von über 10 Prozent und eine Marge von mehr als 16 Prozent erreichen. Der Free Cashflow wird bei rund 3 Milliarden Franken erwartet.