«Ich hoffe wirklich sehr, dass wir daraus gelernt haben und unsere Energieimporte diversifizieren und zu Energietechnologien übergehen, die heimisch sind und unseren Klimazielen nicht schaden», sagte Birol der Deutschen Presse-Agentur in Paris.
«Es gab viele Probleme in europäischen Energiepolitiken, aber das wichtigste war die übermässige Abhängigkeit von Energieimporten aus einem einzigen Land.» Er habe immer wieder betont, dass dies ein Risiko sei, sagte Birol, unabhängig davon, um welches Land es gehe. «Aber es war nicht irgendein Land, es war ausgerechnet Russland.»
«Europa mit einigen Schrammen durch Krise gegangen»
Dennoch habe Europa es ganz gut durch die Krise geschafft. «Fast zwei Jahre nach der Invasion kann ich Ihnen sagen, dass Europa mit einigen Schrammen durch diese Krise gegangen ist, aber ohne grössere zerstörerische Auswirkungen.» Man habe gesehen, dass niemand erfroren sei.
Es habe zwar negative Folgen für Wirtschaften gegeben, aber sie seien eben nicht zusammengebrochen. Die IEA habe kurz nach Kriegsbeginn europäischen Ländern einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, der helfen sollte, die Energieversorgung zu sichern und nicht von den Klimaambitionen abzukommen. Viele Regierungen seien den Empfehlungen gefolgt.
Die IEA mit Sitz in Paris wurde Mitte der 1970er Jahre als Reaktion auf die damalige Ölkrise gegründet. Heute zählt sie - inklusive der Schweiz - 31 Mitgliedstaaten von Südkorea bis Österreich und 13 assoziierte Staaten.