In der Eurozone liegen die Verbraucherpreise nach vorläufigen Berechnungen von Eurostat 5,3 Prozent höher als im August vor einem Jahr. Damit bleibt die Inflationsrate auf dem Niveau von Juli, nachdem sie über mehrere Monate von über 10 auf 5,3 Prozent gefallen war.
Während die Inflation in den USA und der Schweiz deutlich nachgelassen hat, ist in der Währungsunion das Inflationsziel der Europäische Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent nach wie vor klar überschritten.
EZB vor schwierigem Entscheid
Die EZB stemmt sich gegen die Entwicklung mit kräftigen Zinsanhebungen. Seit Sommer 2022 hat sie ihre Leitzinsen um insgesamt 4,25 Prozentpunkte angehoben. Der weitere Kurs ist aber ungewiss. Die hohe Inflation lässt eigentlich keine andere Option zu, als die Zinsen weiter anzuheben. Für ein Ende des Zinserhöhungszyklus sprechen die kollabierenden Konjunkturindikatoren und die nachlassende Kernteuerung.
Im Gegensatz zur Gesamtinflation ging die Kernteuerung ohne die schwankungsanfälligen Preise von Energie und Nahrungsmitteln zurück. Sie fiel von 5,5 Prozent im Vormonat auf 5,3 Prozent.
Die Kernteuerung bildet nach Meinung vieler Ökonomen die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend daher etwas besser dar als die Gesamtrate.
Im Vergleich zum Juli stiegen die Verbraucherpreise insgesamt um 0,6 Prozent und die Kernverbraucherpreise um 0,3 Prozent.
sda/rop
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