Es ist die niedrigste Inflationsrate seit Anfang 2022. Analysten hatten im Schnitt mit einer Abschwächung auf 5,6 Prozent gerechnet. Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeitweise zweistellig gewesen.
Im Gegensatz zur Gesamtinflation stieg die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Güter wie Energie wieder an. Sie erhöhte sich von 5,3 auf 5,4 Prozent, nachdem sie in den beiden Vormonaten gefallen war. Die Kernteuerung bildet nach Meinung vieler Ökonomen die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend daher etwas besser dar als die Gesamtrate.
Im Detail schwächte sich der Preisauftrieb allerdings breit ab. Lediglich bei Dienstleistungen war er mit 5,4 Prozent höher als im Vormonat. Lebens- und Genussmitteln verteuerten sich dagegen weniger stark, ebenso industriell gefertigte Güter. Die Energiepreise fielen sogar deutlich um 5,6 Prozent.
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent wird jedoch nach wie vor deutlich überschritten. Die Notenbank stemmt sich seit vergangenem Sommer mit kräftigen Zinsanhebungen gegen die hohe Teuerung. Für ihre nächste Sitzung im Juli hat sie bereits eine weitere Anhebung in Aussicht gestellt.