Instagram hat in der Schweiz betreffend Anzahl der Nutzenden erstmals Facebook als beliebteste Social-Media-Plattform abgelöst. Das Medium mit der grössten Reichweite blieb aber laut einer neuen Studie das Fernsehen.
Rund 6,3 Millionen Personen ab 15 Jahren (93 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe) schauen in der Schweiz zumindest gelegentlich fern, 4,2 Millionen davon tun dies gar täglich, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) und der Werbemedienforschung Wemf hervorging. An zweiter Stelle betreffend Reichweite liegt das Radio mit 6,1 Millionen Nutzerinnen und Nutzern ab 15 Jahren.
Hoch im Kurs sind nach wie vor Social-Media-Plattformen. Rund 72 Prozent der Bevölkerungsgruppe nutzen zumindest gelegentlich eine solche Plattform. Das ist ein Prozentpunkt mehr als bei der Befragung im Vorjahr. Während Instagram bei den 15 bis 24-Jährigen bereits 2017 Facebook als beliebteste Plattform abgelöst hatte, ist die Bilder-Plattform nun auch gesamthaft die Nummer 1. Der Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) hat über 80'000 Nutzende eingebüsst und wird noch von 740'000 Personen gelegentlich konsultiert.
Noch immer informierten sich aber mehr Personen über klassische Newsportale als über Social Media. 5,8 Millionen Personen, also 86 Prozent der befragten Bevölkerungsgruppen, lesen mindestens gelegentlich Nachrichten im Internet, wobei lediglich 1,4 Millionen – tendenziell Besserverdienende – auch dafür bezahlen.
Chat GPT mit steilem Aufstieg
Einen steilen Aufstieg hingelegt hat der mithilfe von künstlicher Intelligenz betriebene Chatbot Chat GPT. Im ersten Jahr des Bestehens wird er in der Schweiz bereits von über einer Millionen Personen genutzt, davon sind 680'000 Männer und 360'000 Frauen.
Grossen Zuwachs verzeichnete laut dem Digimonitor auch Teletext. Die Nutzung stieg gegenüber dem Vorjahr um 520'000 Personen auf 2,5 Millionen. Während das Durchschnittsalter der Chat-GPT-Nutzenden bei 28 Jahre liegt, beträgt es bei den Teletext-Nutzerinnen und -Nutzern 54 Jahre.
Youtube und Netflix verlieren Reichweite
Beim Audio-Streaming haben die Websites und Apps von SRF/RTS/RSI mit insgesamt 2,84 Millionen Hörerinnen und Hörern knapp die Nase vorn. Die Plattform Spotify gewann 140'000 neue Nutzende und rangierte mit 2,8 Millionen Hörerinnen knapp hinter den öffentlich-rechtlichen Angeboten. Innerhalb des Audio-Streamings verzeichneten Podcasts mit 270'000 zusätzlichen Personen den grössten Reichweiten-Zuwachs.
Reichweiten-Verlust von 300'000 Personen und mehr mussten laut Digimonitor dafür die beiden grossen, internationalen Video-Streaming-Plattformen Youtube und Netflix hinnehmen, wobei letztere noch immer mit Abstand an der Spitze der kostenpflichtigen Angebote liegt. Bei den Video-Streaming-Angeboten aus der Schweiz dominieren jene der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) deutlich.
Für die Studie Digimonitor wurden zwischen April und Mitte Juni dieses Jahres 2087 Personen ab 15 Jahren aus allen Landesteilen befragt. Das Vertrauensintervall liege bei maximal plus/minus 2,2 Prozentpunkten. Die Studie sei repräsentativ, so der Digimonitor.
(mth/sda)