Demnach machten Schweizer Retailbanken im vergangenen Jahr einen Gewinn von 546 Franken pro Kunde. Mit grossem Abstand folgten Australien (299 Fr.), Belgien (290 Fr.) und der Durchschnitt der skandinavischen Länder (283 Fr.). Das Schlusslicht der im "Retail Banking Monitor 2022" untersuchten zwölf Länder bilden die USA (154 Fr.) und Grossbritannien (140 Fr.).
Retailbanken wie Regional- oder Kantonalbanken betreuen in erster Linie eine grosse Anzahl kleinerer Kunden. Das steht etwa im Gegensatz zu Privatbanken, die sich vor allem auf die wohlhabenderen Kunden konzentrieren, oder die Grossbanken, die beides tun.
Beim Gewinn pro Kunde bleibe die Schweiz nicht nur Spitzenreiter, sie habe den Gewinn auch von allen untersuchten Ländern und Regionen am deutlichsten gesteigert, heisst es in der Studie weiter.
2020 hatte der Gewinn pro Kunde noch bei 480 Franken und damit zwölf Prozent tiefer gelegen. Der Abstand im Vorjahresvergleich habe sich dabei in kleinem Masse auch durch Wechselkurseffekte zwischen Schweizer Franken und Euro vergrössert.
Zumeist gesundes Wachstum
Im Gesamtdurchschnitt sei die Entwicklung in Europa positiv, heisst es in der Studie. Sie sei vor allem getrieben durch das gesteigerte Geschäftsvolumen mit +7 Prozent bei Einlagen sowie um 6 Prozent grösseren Kreditvolumen.
Ausserdem hätten die untersuchten Institute erfolgreich Preisstrategien für Konten erarbeitet sowie Servicegebühren angehoben, um ihre Gebühren- und Provisionserträge zu steigern. Dem Umsatzzuwachs von 4 Prozent stünden nämlich lediglich um 1 Prozent gestiegene Kosten gegenüber.
70 Prozent der untersuchten Banken konnten laut der Studie ihr Betriebsergebnis steigern, während 30 Prozent eine insgesamt sinkende Rentabilität verzeichneten.