Italien habe sich gegen die Transaktion ausgesprochen, wie Regierungsbeamte erklärten. Die Entscheidung sei auf einer Kabinettssitzung am 19. Oktober getroffen worden und bekräftige die Haltung von Ministerpräsident Mario Draghi, Firmen mit einer strategischen Bedeutung vor Käufern aus dem Ausland zu schützen.
Italien legt damit erstmals ein Veto gegen eine Übernahme im Agrar- und Lebensmittelsektor ein, wie zwei mit der Angelegenheit befasste Beamte der Nachrichtenagentur Reuters sagten.
Syngenta gehört Sinochem
Syngenta hat den Hauptsitz zwar in der Schweiz, steht aber im Besitz des chinesischen Staatskonzerns Sinochem. Der Konzern wollte die zum US-Finanzinvestor Paine Schwarts and Partner gehörende Verisem für rund 200 Millionen Euro kaufen, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte.
Ein Syngenta-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab, bei Verisem war vorerst niemand für einen Kommentar zu erreichen.
Mit «Golden-Power-Regelung» sind unerwünscht Angebote vom Tisch
Italien nützt die sogenannte «Golden-Power-Regelung», um unerwünschte Angebote in strategisch als wichtig erachteten Branchen wie etwa Telekommunikation, Banken und Gesundheitswesen zu blockieren. Seit 2012 wurden vier Deals mit ausländischen Investoren untersagt, wobei drei Mal Angebote von chinesischen Interessenten betroffen waren. Zwei Vetos erfolgten während Draghis achtmonatiger Regierungszeit.
Im April wurde eine Mehrheitsbeteiligung von Shenzhen Invenland Holdings an einem Mailänder Unternehmen für Halbleiterausrüstung untersagt. Aktuell prüft die Regierung in Rom den geplanten Verkauf eines Unternehmens, das Hightech-Drohnen für die Streitkräfte baut, an staatliche chinesische Investoren.
Reuters/sas