Ein Erdbeben der Stärke 5,7 hat Italien erschüttert. Das Epizentrum des Bebens von Mittwochmorgen, 7.07 Uhr, lag im Meer vor der Adriaküste nahe der Stadt Pesaro in der Region Marken, wie die Behörden bekanntgaben. Nach ersten Erkenntnissen gab es keine grösseren Schäden, Verletzte oder Todesopfer.

Etliche Zugverbindungen wurden aus Sicherheitsgründen unterbrochen und sollten gegen Mittag wieder aufgenommen werden, nachdem Techniker die Gleise und Waggons kontrolliert hatten. In mehreren Städten an der Ostküste des Mittelmeerlandes wie Pesaro, Ancona, Fano oder Urbino wurden Schulen vorsichtshalber geschlossen.

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Viele Schäden an Gebäuden

Bei der Feuerwehr und den Zivilschutzbehörden gingen viele Hinweise über Schäden an Gebäuden ein – kritisch seien diese aber nicht. In den sozialen Netzwerken war auf Videos und Fotos zu sehen, wie etwa Gegenstände aus Supermarktregalen fielen oder von Bahnhöfen und anderen Häusern der Verputz oder Kacheln abbröckelten.

Nach der ersten Erschütterung folgten nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) im Laufe des Vormittags mehr als 40 schwächere Nachbeben. Der Erdbebenherd lag laut INGV rund acht Kilometer unter dem Meeresgrund. Die Gefahr eines Tsunamis habe unter den Umständen nicht bestanden, sagte INGV-Präsident Carlo Doglioni dem TV-Sender RaiNews24. Das Beben war in grossen Teilen Italiens von Rom bis in den Norden zu spüren.

Viele Tote bei Beben 2009 und 2016

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teilte mit, dass sie im ständigen Kontakt mit den Behörden vor Ort sei. Der Regionalpräsident von Marken, Francesco Acquaroli, berichtete von mehr als 1200 Anrufen von Bürgern bei den Hotlines, aber keinen grossen Schäden.

Italien wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. 2009 starben bei einem Erdbeben in der Stadt L'Aquila in Mittelitalien mehr als 300 Menschen. 2016 forderte ein Beben in Amatrice ebenfalls im mittelitalienischen Apennin-Gebirgszug ähnlich viele Todesopfer.

(reuters/sda/gku)