Japan will weiterhin seine Abhängigkeit von Kohleenergie verringern und ineffiziente Kohlekraftwerke bis 2030 abschalten. Dies teilte der japanische Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie, Koichi Hagiuda, im Rahmen des G7-Treffens der Energie- und Umweltminister am Freitag mit. «Wir werden ineffiziente Kohlekraftwerke bis 2030 schrittweise auslaufen lassen und unsere Bemühungen, sie bis 2050 durch dekarbonisierte thermische Energie unter Verwendung von Wasserstoff, Ammoniak und Kohlenstoffabscheidung sowie -speicherung zu ersetzen, vorantreiben», sagte Hagiuda auf einer Pressekonferenz.
Japans Politik erlaubt es jedoch, sogenannte effiziente Kohlekraftwerke weiterhin zu betreiben. Im vergangenen Jahr erklärte die japanische Regierung, sie wolle den Anteil der Kohle an der Stromerzeugung von 32 Prozent im Jahr 2019 auf 19 Prozent bis 2030 senken. Was das Erdgas beträfe, wolle Japan dem Minister zufolge «Versorgungsquellen diversifizieren», also in Flüssigerdgas investieren und Investitionen ausserhalb Russlands fördern.
Japan und USA gegen vollständigen Kohle-Ausstieg
Einem Entwurf der Abschluss-Erklärung des G7-Treffens zufolge, erwägen die Staaten eine Verpflichtung zum Ende der klimaschädlichen Kohle-Verstromung bis 2030. Gegen das Papier, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, gebe es aber noch Widerstand seitens Japan und den USA. Ihnen sollen einige Formulierungen zu weit gehen, zumal auch der gesamte Stromsektor bis 2035 dem Entwurf zufolge keine Klimagase mehr ausstossen soll.
Es gibt jedoch auch einen Verweis im Entwurf zum Abschlussdokument für das Aus «klimaschädlicher» Kohlekraftwerke, der klärt, dass Anlagen mit einer Abscheidung des CO2 weiter laufen dürften.
Das Treffen der G7-Energie-, Klima- und Umweltminister ist bis Freitag angesetzt. Deutschland hat derzeit den G7-Vorsitz. Zu der Gruppe der führenden Industriestaaten gehören auch die USA, Japan, Kanada, Grossbritannien, Italien und Frankreich. Die EU ist ebenfalls bei den G7-Treffen vertreten.
(reuters/gku)