Es ist der deutlichste Rückgang seit 2021 während der Corona-Pandemie. Vorläufige Daten hatten einen Rückgang des BIP um 0,5 Prozent ergeben. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich eine Schrumpfung um 2,9 Prozent - anstatt der bisherigen 2,1 Prozent.
Verantwortlich für das schwächere Wachstum ist der private Konsum, der im Sommer leicht zurückging. Zudem lasteten die Lagerbestände der Unternehmen auf dem Ergebnis, es wurde also weniger auf Halde produziert. In den beiden Quartalen zuvor war die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt noch gewachsen.
Umschwung in der Geldpolitik?
Die Konjunkturschwäche trifft auf ein Umfeld, in dem zunehmend auf eine geldpolitische Wende der japanischen Zentralbank gesetzt wird. In dieser Woche trugen hierzu Bemerkungen von Notenbankchef Kazuo Ueda und Vizechef Ryozo Himino sowie ein Besuch von Ueda bei Regierungschef Fumio Kishida bei.
Die Äusserungen der Notenbanker lassen jedoch keinen eindeutigen Schluss auf bald steigende Leitzinsen zu. Zudem handelte es sich bei der Zusammenkunft von Ueda und Kishida um ein planmässiges Treffen.
Dennoch ist der Wechselkurs der Landeswährung Yen in Reaktion auf die Ereignisse ebenso deutlich gestiegen wie es die Kapitalmarktzinsen sind. Die Bank of Japan fährt seit Jahren eine sehr lockere Geldpolitik, die sie selbst in Zeiten anziehender Inflationsraten nur wenig angepasst hat.
Deshalb können selbst kleine Hinweise auf einer Änderung der Linie eine grosse Wirkung entfachen. Zumal andere grosse Notenbanken wie die US-Zentralbank Fed oder die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen schon längst kräftig angehoben haben.