Einige der anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre reagierten auf dieses Votum mit einem verhaltenen Applaus. Lacher sprach ferner von einer «unternehmerischen Fehleinschätzung, die nicht hätte passieren dürfen.»
Die Bank sei sich bewusst, dass der «isolierte» Fall für Unsicherheit gesorgt habe. «Und wir wissen, dass dadurch auch das Vertrauen in Julius Bär tangiert wurde», sagte Lacher.
Julius Bär hatte Anfang Februar rund 600 Millionen Franken an Krediten an verschiedene Firmen der kollabierenden Signa-Gruppe abschreiben, der Jahresgewinn schrumpfte daher um die Hälfte. Das Engagement beim Immobilienimperium von René Benko kostete CEO Philipp Rickenbacher den Job, den Mitgliedern der Geschäftsleitung wurde der Bonus gestrichen.
Die Namen «Signa» oder «Benko» verwendete Lacher wie üblich nicht, sondern sprach von «Kreditvorfällen» auf dem grössten Einzelengagement im Private-Debt-Buch. Dies sei an ein «Konglomerat im Bereich Immobilien und Luxuseinzelhandel» gegangen.
Das Engagement bei diesem an der Generalversammlung namentlich nicht genannten Schuldner habe Julius Bär komplett abgeschrieben, betonte Lacher. Dieses konservative Vorgehen habe somit jegliche Unsicherheit mit Blick auf künftige Finanzergebnisse beseitigt. Nun liege der Fokus darauf, möglichst viel von den Sicherheiten auf den einzelnen Positionen einzufordern.