Von Januar bis Juni kamen 460'500 Besucher auf das Jungfraujoch, wie die Gruppe am Freitag mitteilte. Das sind fast 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 fehlten aber noch immer 2,8 Prozent. Der Verkehrsertrag stieg damit um 5 Prozent auf 99,1 Millionen Franken. Der gesamte Betriebsertrag (inkl. Restaurants etc.) lag bei 141,8 Millionen und damit 7 Prozent höher.
Dennoch erreichten die Jungfraubahnen bei den Gewinnen nicht mehr die Rekordwerte aus dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBITDA) lag mit 62,0 Millionen 1,7 Prozent tiefer. Die entsprechende Marge sank auf 43,7 von 47,6 Prozent. Unter dem Strich blieb ein um 0,9 Prozent tieferer Gewinn von 34,5 Millionen.
Damit konnte die Bergbahn die Erwartungen der Analysten beim Betriebsertrag leicht übertreffen. Betriebs- und Reingewinn blieben hingegen leicht unter den Prognosen.
Höhere Kosten schmälern Gewinn
Die Besucherzahlen auf dem Jungfraujoch stiegen nicht zuletzt dank mehr Gästen aus den USA und Indien. China und Japan blieben hingegen hinter den Erwartungen zurück.
Bei den Erlebnisbergen setzte sich das Wachstum fort. Hier stieg das Verkehrsaufkommen auf 17,7 Millionen. Das sind gut 35 Prozent mehr als im Vorjahr und nahezu eine Verdoppelung gegenüber 2019.
Die insgesamt gestiegenen Gästezahlen führten allerdings auch zu zusätzlichen Stellen und höheren Lohnkosten. Zusammen mit einem höheren Betriebsaufwand habe dies den Gewinn geschmälert, hiess es.
Niedrigere Wintersportumsätze
Im Wintersport verzeichnete die Gruppe im ersten Halbjahr gleich viele Skier-days wie im Vorjahr. Der anteilige Verkehrsertrag der Jungfraubahn-Gruppe ging jedoch um 4,1 Prozent zurück.
Als Grund für den Rückgang nennt das Unternehmen die Aktionen in der Schweiz. Zudem hätten die Saisonabonnenten ihre Skipässe häufiger genutzt. Hinzu kamen die unsicheren Wetterverhältnisse mit Stürmen und häufigen Schlechtwetterperioden an den Wochenenden.
Ausblick stabil
In den Hochsaisonmonaten Juli und August setzten sich die Trends des ersten Halbjahres fort, auch wenn sich die Olympischen Spiele in Paris bemerkbar machten. So hätten viele asiatische Reiseveranstalter keine Kontingente für Paris erhalten und deshalb Reisen nach Europa auf den Herbst oder ein anderes Jahr verschoben.
Insgesamt rechnet die Gruppe für das zweite Halbjahr nun mit einer stabilen Entwicklung. Das Umfeld bleibe aber von Unsicherheiten geprägt, auf die das Unternehmen keinen Einfluss habe: Der Krieg in der Ukraine, der Nahostkonflikt sowie die weltweite Konjunktur-, Preis- und Währungsentwicklung.
Am (gestrigen) Donnerstag gab das Unternehmen bekannt, dass Oliver Hammel die Nachfolge von Urs Kessler als CEO antreten wird. Er wird sein Amt in der ersten Jahreshälfte 2025 antreten.