Die kleinsten Privatbanken sind weiterhin deutlich weniger profitabel als ihre grossen Konkurrenten. Diese Entwicklung habe sich in den vergangenen Jahren noch akzentuiert, heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens PWC.
Im dem für Vermögensverwalter sehr starken Geschäftsjahr 2021 konnten laut der Studie grosse Institute - solche mit mehr als 50 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen (AuM) - ihre Profitabilität stark steigern. Die PWC-Studienautoren kommen für diese Banken für 2021 auf eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity RoE) von 19 Prozent.
Mittelgrosse Banken mit AuM zwischen 5 und 50 Milliarden hätten immerhin noch einen im Mehrjahresvergleich ebenfalls guten RoE von 8,3 Prozent ausgewiesen.
Für kleine Privatbanken mit verwalteten Vermögen unter 5 Milliarden habe sich dagegen die Situation im vergangenen Jahr noch verschlechtert. Die PWC-Studie kommt für diese Institute auf einen RoE von gerade 2,5 Prozent, nachdem die Rendite noch 2017 bei fast 6 Prozent lag.
Zum einen operierten kleine Privatbanken mit einer vergleichsweise hohen Eigenkapitalbasis, so die Studienautoren. Andererseits seien die Betriebserträge seit 2017 unter Druck gewesen.
Schwaches Kosten-Ertrags-Verhältnis
Kleine Privatbanken hätten im vergangenen Jahr auch kaum von den günstigen Marktbedingungen profitieren können. Die zusätzlichen Erträge aufgrund der gestiegenen AuM seien von Kostensteigerungen kompensiert worden. Die Studie kommt für die kleinen Institute auf ein ungünstiges Kosten-Ertrags-Verhältnis von 92,3 Prozent, das sich damit gegenüber dem Vorjahreswert (90,9 Prozent) noch verschlechtert habe.
Dagegen konnten mittlere und grosse Vermögensverwalter von den starken Finanzmärkten und hohen Neugeldzuflüssen profitieren. Zwar stiegen auch bei ihnen die Kosten an, allerdings weniger stark als die Erträge. Für mittelgrosse Institute kommt die PWC-Studie auf ein durchschnittliches Kosten-Ertrags-Verhältnis von 77,0 Prozent und für die grossen Institute von 66,8 Prozent.
(SDA)