Führungskräfte von Schweizer KMU blicken trotz anhaltender Herausforderungen optimistischer in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Das zeigt eine durch die «Neue Zürcher Zeitung» und die Kalaidos Fachhochschule im Vorfeld zu dem am (heutigen) Donnerstag beginnenden Swiss Economic Forum (SEF) wiederum durchgeführten Umfrage.
Das im Rahmen der Studie berechnete NZZ-KMU-Barometer zeige mit einem Plus von 0,7 gegenüber einem Minus von 4,1 im Vorjahr für 2023 eine sich leicht verbessernde Wettbewerbssituation an, heisst es in der Mitteilung zur Befragung. Die Steigerung basiere primär auf den erwarteten Verbesserungen der eigenen Stärken. Und auch das Wirtschaften mit dem Ausland werde weniger pessimistisch eingeschätzt.
Schlechter als noch vor einem Jahr bewerteten die Befragten die in der Schweiz vorherrschenden Rahmenbedingungen. Besonders gross seien die Sorgen wegen des anhaltenden Personalmangels, gesetzlicher Regulierungen und mit Blick auf das nach wie vor ungeklärte Verhältnis mit der EU. Eine weitere Belastung sei die Währungssituation, so die Mitteilung weiter.
KI verändert Geschäftsmodelle
Die Lage in den Lieferketten habe sich derweil für die meisten Firmen im letzten Jahr nicht so deutlich verschlechtert, wie das befürchtet worden war. Es würden auch kaum mehr neue Lieferkettenprobleme erwartet, heisst es. Viele Firmen hätten ihre Lieferketten in den vergangenen 24 Monaten durch eine Rückverlagerung in die Industrieländer oder in andere Schwellenländer anstelle von China angepasst.
Ein neues Betätigungsfeld, das Chancen bietet, stellt für die KMU laut der Umfrage der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) dar. Allerdings würden 60 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass sie wegen KI ihr Geschäftsmodell in den nächsten fünf Jahren anpassen müssen.
Die NZZ führte die Umfrage in Zusammenarbeit mit der Kalaidos Fachhochschule Schweiz von Ende März bis Ende April 2023 bei 326 Führungskräften durch und wollte dabei wissen, was diese besonders beschäftigt und wie sich verschiedene Faktoren in den nächsten zwölf Monaten entwickeln dürften. Aus den Erwartungen wurde das NZZ-KMU-Barometer berechnet.
(awp/gku)