Für den aktuellen Monat sank das Konjunkturbarometer auf 90,2 Punkte, was einem Rückgang um 5,9 Punkten zum April entspricht (revidiert auf 96,1 von 96,4 Punkten), wie das ETH-Konjunkturforschungsinstitut KOF am Dienstag bekanntgab. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten sich im Vorfeld deutlich optimistischer gezeigt und Werte zwischen 94,0 bis 97,5 Punkten prognostiziert.
Das Barometer liegt damit weiter unter seinem mittelfristigen Durchschnittswert und nähert sich dem bisherigen Tiefpunkt. Dieser wurde im November 2022 mit 89,3 Punkten markiert.
Verarbeitendes Gewerbe und Privatkonsum unterschiedlich
Die vergleichsweise starke Abwärtsbewegung sei in erster Linie auf Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe sowie auf Indikatoren welche Finanz- und Versicherungsdienstleistungen erfassen getrieben, schreibt die KOF. Auch Indikatoren, welche den Wirtschaftsbereich übrige Dienstleistungen sowie die Auslandsnachfrage erfassen hätten ein negatives Signal gesendet. Der Private Konsum zeigte sich hingegen leicht positiv.
Auch im Produzierenden Gewerbe habe sich überwiegend ein negatives Bild gezeigt. Die stärksten negativen Treiber seien Indikatoren zur Beurteilung der Geschäftslage und zur Beurteilung von Produktionshemmnissen. Ebenfalls negativ waren Indikatoren zur Auftrags- und Wettbewerbssituation, schreibt die KOF. Die Lagebeurteilung zu den Produktionskapazitäten waren hingegen leicht positiv.
Frühindikator
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Seit der jüngsten Revision sind es deren 608 an der Zahl. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am Donnerstag, den 1. Juni, ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.