Der Nettoumsatz nahm von Januar bis Juni um 9 Prozent auf 11,6 Milliarden und der um die volatilen Frachtraten bereinigte Rohertrag um 8 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken ab, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
In der Folge verschlechterten sich auch die Gewinnzahlen. Der operative Gewinn (EBIT) ging um 32 Prozent auf 778 Millionen Franken zurück und der Reingewinn um 33 Prozent auf 576 Millionen. Belastet haben neben Wechselkurseffekten auch Restrukturierungskosten von 17 Millionen.
Die sogenannte Konversionsrate, sie beschreibt das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag, landete bei 18,2 Prozent (VJ 24,4%). Sie gilt in der Branche als wichtige Kennzahl. Insgesamt hätten die Werte wieder über dem Vor-Pandemie-Niveau gelegen, betonte Kühne+Nagel.
Was die Erwartungen der Analysten anbelangt, so wurden diese erfüllt oder gar übertroffen. Sie waren also von einem noch stärkeren Rückgang ausgegangen.
Komplizierte Situation im Roten Meer
Der Welthandel war laut Kühne+Nagel von den neuerlichen Störungen der Lieferketten geprägt. Die Situation im Roten Meer habe die Komplexität zusätzlich erhöht. In diesem Kontext meldet das Unternehmen eine deutlich anziehende Nachfrage nach kombinierten Luft- und Seefracht-Angeboten.
In der Luftfracht alleine hat Kühne+Nagel 1,0 Millionen Tonnen Fracht abgewickelt, das sind 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei habe man sich auf profitable Segmente wie Healthcare und Halbleiter fokussiert.
Zur Erinnerung: Auf die pandemiebedingte «Sonderkonjunktur» der Jahre 2021 und 2022 setzte eine lange Phase der Normalisierung ein. Kühne+Nagel initiierte zudem vor drei Monaten eine Straffung der Organisation, um die Effizienz zu verbessern und mehr Kundennähe zu erlangen.
«Kühne+Nagel hat sich im ersten Halbjahr 2024 gut entwickelt», resümierte VR-Präsident Jörg Wolle in der Mitteilung. Und Firmenchef Stefan Paul stellt sich auf eine höhere Nachfrage im zweiten Halbjahr 2024 auf. Gleichzeitig sollen ihm zufolge weitere Effizienzsteigerungen realisiert werden.