Konkret stieg der Nettoumsatz im zweiten Quartal um rund 45 Prozent auf 10,47 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Und der Rohertrag nahm um 28 Prozent auf 2,96 Milliarden zu. Mit dieser Zahl wird ausgedrückt, wie viel Geld bei Kühne+Nagel bleibt, nachdem die oft schwankenden Frachttarife der Reeder und Fluggesellschaften beglichen wurden.

Hohe Konversionsrate

In der Folge verbesserten sich auch die Gewinnzahlen massiv. Der operative Gewinn (EBIT) kam bei sogar 1,08 Milliarden nach 605 Millionen zu liegen und der Reingewinn bei 796 nach 446 Millionen Franken. Und die Konversionsrate, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag beschreibt, lag mit 37,2 Prozent weit über dem langfristig gesetzten Durchschnittsziel von 16 Prozent. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen auf allen Stufen klar übertroffen.

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Die guten Zahlen waren erneut zum Teil die Folge der Grossübernahme des asiatischen Unternehmens Apex, dessen Übernahme letztes Jahr im Mai vollzogen wurde. Zudem profitierte das Unternehmen von den aktuellen Lieferkettenproblemen.

Das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Denn Warenströme zu organisieren, ist in diesem Umfeld aufwändiger und damit für die Kunden teurer. Die Mitarbeiter von Kühne+Nagel müssen kurzfristig alternative Routen finden und die Waren öfter umladen. In so turbulenten Zeiten kann Kühne+Nagel seine breite Aufstellung als Wettbewerbsvorteil jeweils gut ausspielen.

"Die Corona-bedingten Lockdowns in China, die Invasion der Ukraine, der ausserordentlich starke Anstieg der Energiepreise sowie die hohe Inflation erschwerten das Geschäftsumfeld", wurde dazu CEO Detlef Trefzger hierzu zitiert. Allerdings habe man etwa mit dem Einsatz digitaler Plattformen effiziente und komplexe Logistiklösungen realisiert.

"Solide Nachfrage" erwartet

Einen konkreten Ausblick auf die nächsten Monate gab das Unternehmen wie üblich nicht. Kühne+Nagel erklärte jedoch, dass die geopolitischen und makroökonomischen Verwerfungen die Logistikbranche weiter herausforderten. Doch sei man gut aufgestellt, man erwarte im zweiten Halbjahr eine solide Nachfrage.